In eigener Sache: Liebe Kollegen, liebe Freunde;
Ich habe Sie jahrelang mit Informationen über den Fechtsport in Koblenz beliefert. Sie, als Journalisten und Sponsoren, können am besten meine um Ehrlichkeit und Transparenz bemühte Arbeit beurteilen. Ich werde auch weiterhin dem Fechtsport verbunden bleiben, allerdings (vorerst) nicht mehr als offizieller Funktionär. Wie gewohnt, möchte ich Sie auch über dieses dunkle Kapitel der FG unterrichten:
1. Boykott des Trainingskonzepts von Eberhard Mehl
Im einzelnen führte Kothny in seiner Verteidigungsrede aus, dass sich der KSC-Vorsitzende Jörg Rohrer nach Unterzeichnung des Kooperationsvertrages nicht an die Vereinbarung hielt, das
Trainingskonzept von Meistertrainer Eberhard Mehl für den athletischen Teil der Ausbildung zu übernehmen: Es wurde von Anfang an durch einen KSC-Trainer boykottiert, ohne dass der für die Dienstaufsicht zuständige FBM-Präsident Rohrer einschritt. Dies bescheinigte im übrigen auch der Leistungsbeauftragte des LSB in einer Untersuchung, in der es heisst: ...muss festgestellt werden, dass bestimmte Absprachen seitens des KSC, gemeinsames Training im Max-von-Laue-Gymnasium, nicht eingehalten wurde. Ebenso stellt der LSB-Beauftragte fest, dass der KSC-Trainer von der getroffenen Vereinbarung abwich, indem er über das Coaching hinaus einem Mehl-Schüler Hinweise zur individuellen Technik gab, sodass dieser nicht mehr bereit war, den kompromisslosen Weg seines Trainers mitzugehen. Inzwischen hat ein CTG-Fechter bereits die Seiten gewechselt, Mehl FG-intern weittragende Konsequenzen angekündigt, die aber erst nach Abschluss der Olympiaqualifikation bekannt gegeben werden. Kothny hatte in der Vergangenheit mehrfach ohne Erfolg den Bruch der Vereinbarungen aufgezeigt und auf die Gefahr des Fortbestandes der FG hingewiesen.
2. Undurchsichtige Finanztransaktionen
Weiterer Kritikpunkt des Ex-Vorsitzenden in der Vergangenheit war die seiner Meinung nach unkorrekte Abwicklung von Finanzgeschäften. In einer mündlichen Vereinbarung vor der Kooperation hatten sich die CTG-Vorsitzende Monika Sauer und der KSC-Vorsitzende Jörg Rohrer darüber verständigt, dass ABM-Gelder für einen FG-Trainer nicht personengebunden in die Kasse der FG fliessen, sondern in die des KSC, um dort angefallene Schulden zu tilgen. Diese Vereinbarung floss aber nicht in den Kooperationsvertrag ein, sondern blieb geheim. Als dieser Transfer bei einer FG-Vorstandssitzung ans Tageslicht kam, trafen Jörg Rohrer, Hans Melcher und die nicht der FG angehörende Monika Sauer die Regelung, die ABM-Gelder zurück in die FG-Kasse zu überweisen und anschliessend als KSC-Mitgliedsbeiträge zurückzutransferieren. Dies geschah ohne den dazu nötigen Vorstandsbeschluss und ohne die Schuldenbelastung des KSC zu prüfen. Von dieser Transaktion ist Kothny unmittelbar und persönlich betroffen: Der Vater des Top-Fechters Willi Kothny hatte, um seinen Sohn und dessen Vereinskameraden Dennis Bauer den Aufstieg in die Weltklasse zu ermöglichen, bis 20.000,-- DM für Turnierfahrten aus eigener Tasche vorgestreckt. Obwohl Kothny die Summe später durch Sponsoren abdeckte, kritisierte Monika Sauer das eigenwillige Vorgehen, weil dadurch der Vorstand unter Druck gesetzt wurde.
Zusammenfassung
Die ständigen Ermahnungen Kothnys, die Trainervereinbarungen einzuhalten und die fehlgeleiteten Gelder in Ordnung zu bringen, führten schließlich zur Konfrontation, die jetzt mit seiner Abwahl als Vorsitzender endete.
Die eigentlich tragische Seite des Falles kann jetzt allerdings noch nicht beleuchtet werden. Erst wenn die Qualifikation für die Olympischen Spiele abgeschlossen ist, werde ich mich mit dem Rest der Wahrheit an die für den Fechtsport interessierte Öffentlichkeit wenden.