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...und wieder gibt’s Edelmetall

Bericht von Dirk Kurz in der Rhein-Zeitung vom 25.04.2000

SOUTHBEND: Dennis Bauer hat seine Ankündigung wahr ge- macht: Von den Junioren-Weltmeisterschaften in den USA kehrt der 19-jährige Säbelfechter von der FG CTG-Königsbacher Koblenz Ende dieser Woche als neuer Titelträger zurück.

Es war die letzte Chance. Die finale Gelegenheit, den einen Titel, der ihm bis dato noch fehlte, zu erhaschen. Und Dennis Bauer hat sein letztes grosses Turnier als Jugendlicher genutzt, um mit einem Erfolgserlebnis den endgültigen Übergang zu den Aktiven vollziehen zu können. 1997 war er Kadetten-Weltmeister, im gleichen Jahr auch Junioren-Europameister, 1999 gewann er den Gesamt-Weltcup bei den Junioren. Am Ostersamstag hat der 19-jährige seiner schon jetzt übermäßig langen Erfolgsbilanz nun noch ein Krönchen aufgesetzt. Im Säbel-Finale der Junioren-Weltmeisterschaften in Southbend im US-Bundesstaat Indiana fertigte Dennis Bauer den Rumänen Florin Zalomir ab. Fünfzehn Treffer gesetzt, nur neun kassiert, Touché, Junioren-Weltmeister.

Es war das furiose Ende eines langen Arbeitstages auf der Planche des Century Center, während dem sich Dennis Bauer nicht den Hauch einer Blöße gegeben hatte. Als Vorjahres-Dritter und Erster der aktuellen Junioren-Weltrangliste war der Koblenzer in die USA gereist und hatte gleich im ersten Gefecht des 64er-K.o. seine Ansprüche untermauert. Mit 15:8 setzte er sich gegen den Spanier Daniel Martin-Portugues durch. Anschließend traf er in der Runde der letzten 32 in einem deutsch-deutschen Duell auf seinen Mannschaftskollegen Harald Stehr aus Eislingen, aber auch dem erteilte er mit 15:12 das Nachsehen. Stehr wurde letztlich an Position 22 geführt, einen Platz besser als Steven Bauer, der gegen den späteren Dritten Boris Sanson (Frankreich) ausschied.

Dennis Bauer setzte indes seinen Siegeszug fort. Im Gefecht um den Einzug in die Finalrunde der besten acht Junioren der Welt zeigte er dem Venezuelaner Charles Brigeno mit 15:6 klar die Grenzen auf. Wenig besser erging es Fernando Carares aus Spanien, für den im Viertelfinale mit dem 9:15 Endstation war. Bevor dann Sanson die „Bruder-Rache” ereilte, als ihn Dennis Bauer mit 15:12 aus dem Wettbewerb warf. Und so stand der Koblenzer im letzten Gefecht des Tages schließlich dem Rumänen Boris Zalomir gegenüber, dem 30. der Junioren-Weltrangliste, der im Halbfinale zuvor den Ungarn Ivan Lee mit 15:13 besiegt hatte. Es sollte der letzte Sieg des Rumänen gewesen sein...

Dennis Bauer hat in den USA derweil noch eine weitere Chance auf Edelmetall. Am heutigen Dienstagnachmittag (Ortszeit) stehen die Bauer-Brüder und Harald Stehr in Southbend erneut auf der Planche. Im Mannschaftswettkampf. Im vergangenen Jahr holte die Junioren-Equipe des Deutschen Fechterbundes Silber, unterlag in Ungarn damals Italien. Dass diesmal mehr rausspringen soll, daran lässt bundestrainer Jochen Rieg keinen Zweifel aufkommen. „Wir fahren in die USA, um mit der Mannschaft Gold zu holen”, hatte Rieg vor Wochenfrist gesagt.


Endstation in der 32er-Runde

SOUTHBEND: Bei den Junioren-Weltmeisterschaften in den USA war für die übrigen drei Teilnehmer der FG CTG-Königsbacher Koblenz jeweils in der Runde der letzten 32 Endstation: Steven Bauer belegte Platz 23, Sabine Thieltges und Peter Joppich jeweils Platz 25. Florettfechter Joppich, der in diesem Jahr den Sprung von den Kadetten zu den Junioren vollziehen musste, landete in der nationalen Hierarchie damit auf dem dritten Platz - schließlich holte sich Andre Wessels (Tauberbischofsheim) den Titel, Simon Senft (Bonn) wurde Sechster. Am heutigen Dienstagnachmittag (Ortszeit) hat das deutsche Florett-Trio die Goldmedaille ihres Vorgänger-Teams von 1999 (u. a. mit Johannes Krüger) zu verteidigen.

Im Einzelwettbewerb der Säbel-Junioren setzte sich Steven Bauer im 64er-K.o. zunächst gegen den Rumänen Radu Pruteanu mit 15:7 durch, unterlag dann aber dem späteren Dritten Boris Sanson (Frankreich) mit 13:15. Ähnlich erging es Sabine Thieltges. Dem Freilos in der Runde der letzten 64 folgte das Aus durch die 11:15-Niederlage gegen die Italienerin Alessia Tognoli.


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