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Christian Kraus greift an

Meldung vom 05.02.2000

BUDAPEST: Mit einem dritten Platz beim Grand-Prix in Ungarn setzt sich Christian Kraus aus Eislingen an die Spitze der deutschen Säbel-Rangliste. Der Tauberbischofsheimer Eero Lehmann hält mit Platz acht Anschluß. Sieger wurde der Franzose Julien Pillet mit einem 15:13 über Lokalmatador Csaba Köves.

„Gleich muß ich kotzen”, winkte Willi Kothny seinem Trainer Eberhard Mehl schon beim warm machen ab. Kothny zwar bester der Vorrunde, aber zu seiner Grippe kamen am zweiten Wettkampftag noch Magenkrämpfe und Nasenbluten hinzu. Die Folge: Das Aus im 32er KO, ausgerechnet gegen seinen Olympia-Mitbewerber Michael Huchwajda.

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Christian Kraus, TSG Eislingen
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Für die Fechter der CTG-Königsbacher lief in Budapest aber auch rein gar nichts. Bauer ging eben- falls mit Grippe an den Start, fand überhaupt nicht seinen Rhythmus und flog nach schwacher Vorrunde schon im KO der letzten 64 aus dem Rennen. Erfreulich bestenfalls die Begegnung von Mario Krause mit Gabor Körmöczi und sein 15:9-Sieg gegen den Sohn des verstorbenen KSC-Trainers. Gegen Raffaello Caserta ging der Bujdoso-Schüler anschließend sang und klanglos mit 15:7 unter.

Trainer Eberhard Mehl frustriert: „Jetzt müssen die Jungs ihre Krankheit auskurieren und in drei Wochen zeigen, dass sie zum Olympia-Kader gehören. Klappt es beim Weltcup in Bonn nicht, könnte Sydney bereits in weite Ferne rücken.”

FG-Vorsitzender Erik Kothny zu dem unverschuldeten Desaster: „Jetzt muß es sich zeigen, ob wir wirklich eine Fechtgemeinschaft sind. Es muß uns gelingen, alle Fechtfreunde am 27. Februar in die Hardtberghalle zu mobilisieren und den Weltcup in Bonn zu einem Koblenzer Heimspiel zu machen.”

Bundestrainer Joe Rieg fiel ein Stein von Herzen, als sein Schützling Christian Kraus über den Ukrainer Andrei Alba und Tamas Decsi aus Ungarn im Kampf um den Einzug ins Finale den italienischen Weltranglistensechsten Tohni Terenzi ausschaltete und Einzug unter die besten acht hielt. Dass es dann noch für einen Sieg über den Weltranglistenfünften Jean Philippe Daurelle reichte, war das Sahnehäubchen für den Eislinger.

Vorjahresfinalist Ero Lehmann musste wieder ins Finale der letzten acht, wenn er seine Weltranglisten-Position halten wollte. Mit deutlichen Siegen gegen Gregoire Moreno (FRA), Alexei Frossine und Domonkos Ferjancsik zeigte der Tauberaner, dass er zu Recht zu den Olympiaanwärtern zählt. Erst im Finale behielt Luigi Tarantino mit 15:7 deutlich die Oberhand über den Deutschen.

Auch Michael Huchwajda bleibt weiter im Rennen nach Sydney. Im 32er KO gewann er im direkten Vergleich gegen den durch Krankheit deutlich angeschlagenen Willi Kothny. Der Koblenzer Europa- meister ist erst mal aus dem Rennen. Nur Dennis Bauer - ebenfalls gesundheitlich angeschlagen - ist noch knapp auf einem Kaderplatz, obwohl es der Koblenzer nicht mal unter die letzten 32 schaffte.

Platzierungen:

  1. Julien Pillet, FRA
  2. Csaba Köves, HUN
  3. Luigi Tarantino, ITA / Christian Kraus, GER (TSG Eislingen)
  4. Stanislav Pozdniakov, RUS
  5. Jean Philippe Daurelle, FRA
  6. Serguei Charikov, RUS
  7. Eero Lehmann, GER (TBB)
Weitere deutsche Platzierungen:

  1. Michael Huchwajda, TBB
  2. Alexander Weber, TBB
  3. Willi Kothny, CTG-Königsbacher
  4. Steffen Wiesinger, TBB
  5. Dennis Bauer, CTG-Königsbacher
  6. Michael Herm, TSG Eislingen
  7. Marc Zimmermann, TSG Eislingen
  8. Mario Krause, CTG-Königsbacher
  9. Martin Kindt, TBB-Ratingen
  10. Harald Stehr, TSG Eislingen


Johannes Krüger wieder im Olympiarennen

Meldung vom 06.02.2000

Johannes Krüger
Johannes Krüger,
CTG-Königsbacher

BAD DÜRKHEIM: Mit einem 15:11-Sieg über André Wessels aus Tauberbischofsheim im Finale des Q-B-Turniers ist der Koblenzer Johannes Krüger wieder im Rennen um Olympia dabei. 12 Punkte brachte ihm der Sieg ein, der ihn vom achten auf den fünften Platz der deutschen Rangliste katapultierte.

Für Peter Joppich endete das Qualifikationsturnier in der Runde der letzten 64.


Johannes Krüger tat sich schwer: Schon im KO der letzten 64 verlor er ein zweites Gefecht und musste über den Hoffnungslauf. Gut, dass es im KO der letzten 32 einen neuen Hoffnungslauf gibt, denn nach der 14:15-Niederlage gegen den Tauberaner Pawel Warzycha musste der CTG-Königsbacher erneut die Ochsentour ins Finale gehen. Mit einem 15:7-Sieg über Dominique Behr schaffte es der Koblenzer.


Im Finale der letzten acht wurde es nur gegen den Berliner beim 15:14 kritisch. Alle anderen Gefechte gewann Krüger souverän: Roman Christen (TBB) putzte er mit 15:7 und auch gegen den Berliner Christian Schlechtweg siegte Johannes beim 15:11 deutlich. Damit holte der Koblenzer 12 Punkte für die Aktiven-Rangliste und ist im Rennen um Olympia wieder dabei.

Schwer tat sich Peter Joppich. Er wurde nach Einschätzung von Beobachtern Opfer einer Reihe von Fehlentscheidungen. Da sollte der Deutsche Fechterbund einmal Überlegungen anstellen, ob es sportlich ist, wenn Trainer oder Brüder seiner ärgsten WM-Konkurrenten als Schiedsrichter eingesetzt werden. Da Peter ohne Betreuung war, wurde auch kein Protest gegen diese seltsamen Praktiken eingelegt.

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