Erik Kothny, geboren am 10. April 1940 in Troppau/Tschechei.
Ende des II. Weltkrieges aus dem Sudetenland vertrieben, flüchtete die Familie nach Österreich. Dort besuchte Kothny die Schule und lernte, dass das Leben nicht allein aus Lernen besteht; entsprechend war der Notendurchschnitt. Nach dem Abitur in Norwegen (Vater war deutscher Konsul in Bergen), stand er vor der Entscheidung, Architekt zu werden, Kunst zu studierestudieren oder zur Bundeswehr zu gehen. Zum Glück entschied er sich für letzteres, denn:
Nach 26 Jahren Bundeswehr erhielt der Heeresmajor zusammen mit 1200 anderen Stabsoffizieren von seinem Dienstherr das Angebot, vorzeitig in Pension gehen. Der Major nahm an und zog mit stolzen 46 Jahren die Uniform aus. Das war wohl überlegt, hatte doch der frühere Chefredakteur beim Soldatensender ”Radio Andernach” einschlägige Rundfunkerfahrung gesammelt. Am Tag nach der Entlassung stieg Kothny als freier Mitarbeiter beim Südwestfunk ein. dpa-geschult brachte es Kothny in den folgenden 13 Fernseh-Dienstjahren auf 1000 TV-Beiträge und ungezählte Rundfunk- reportagen.
Der journalistische Beruf scheint Kothny auch besser zu liegen, als der des Soldaten. Mehrere journalistische Preise belegen dies: Im SWF-Hörfunk wurde er mit der ”Reportage des Jahres” ausgezeichnet, in einem bundesweiten Fernseh-Wettbewerb erhielt er von Radio Bremen einen Sonderpreis und seine SWR-Hausredaktion zeichnete ihn einmal mit dem 1. und einmal mit dem 2. Preis des ”Landesschau-Oskars” aus.
Weniger Anerkennung widerfuhr Kothny von Vereinsfunktionären: Obwohl er in weit mehr als 1.000 veröffentlichen Meldungen und Fecht-Fernsehreportagen im Marktwert von einer halben Million Euro den Fechtsport in Koblenz bekannt machte, warfen ihm Vereinsfunktionäre wegen seiner Objektivität ”unautorisierte Berichterstattung” vor. Kothny wurde beim ”Brauerei Tribunal” seiner Posten als Vorsitzender und Pressesprecher enthoben.
Inzwischen haben die aus Kanchanaburi (Brücke am Kwai) stammenden Söhne dem Fernsehjournalisten den Rang in Sachen Publicity abgelaufen: Adoptivsohn Willi Kothny (1979) als Weltklassefechter und Pflegesohn Somkhit Phongyoo (1977) als Thailändischer Nationaltrainer.
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