Willi Kothny hatte nur einmal gegen den Lokalmatador James Williams Anfangsschwierigkeiten und eine Portion Glück, beim Stand von 14:14 das Gefecht für sich zu entscheiden. Aber schon der nächste Gegner Joszef Navarrete, Top Ten-Fechter der Weltrangliste, hatte Null Chancen gegen den Mehl-Schüler. Der Ungar ging mit 15:9 unter. Dass es dann am Ende gegen den Turnierdritten Raffaello Caserta mit einem 14:15 um einen Punkt nicht reichte, lag eher an der Umstellung der Trefferanzeige (früher leuchtete die Lampe Getroffenen auf, ab 1. Januar die des Angreifers), als an Kothny. Der hatte nämlich den letzten Treffer gesetzt, aber: Viele Obleute entscheiden intuitiv noch falsch. Also bekam der von Willi getroffene den Sieg zugesprochen. Kothny trug's mit sportlicher Fairness, gab Obmann und Gegner die Hand und war mit Platz 5 zufrieden.
Dennis Bauer tat sich etwas schwerer als sein Vereinskamerad und hatte schon gegen Nobody Tijmen Ros aus Holland Schwierigkeiten, fing sich dann aber gegen den wieselflinken Rumänen Ciprian Porumb. Gegen den Italiener Aldo Montano fand er jedoch kein Mittel zum Sieg. Am Ende Platz 10 für ihn.
Sieht man einmal vom Eislinger Michael Herm und seinem 25. Platz ab, war das Auftreten der rest-
lichen Deutschen ein Schlag ins Wasser: Allesamt strichen in der Runde der letzten 64 die Segel, ob sie nun Steffen Wiesinger hießen, Eero Lehmann oder Michael Huchwajda. Bundestrainer Joachim Rieg verzweifelt: „Das ist eine Blamage. Wir müssen uns Gedanken über das Training machen.” Mit diesem Ergebnis dürften, von Kothny und Bauer abgesehen, die Deutschen im Mittelfeld der Welt-
rangliste untergehen. Für Trainer Eberhard Mehl aber eine Bestätigung mehr, dass er mit seinem athletischen Konzept (siehe auchTraining) auf dem richtigen Weg Richtung Olympia ist.
Deutsche Platzierungen:
- Willi Kothny
- Dennis Bauer
- Michael Herm
- Michael Huichwajda
- Eero Lehmann
- Steffen Wiesinger
- Martin Wendel
- Mark Zimmermann
- Alexander Weber
- Harald Stehr
- Martin Kindt
- Christian Kraus
- Steven Bauer
LONDON: Die beiden Koblenzer Säbelfechter Willi Kothny und Dennis Bauer waren beim ersten Weltcup der Saison beste Deutsche und ließen ihre Nationalmannschaftskameraden weit hinter sich. Kothny belegte Platz 5, Bauer Platz 10. Sieger wurde der Russe Stanislav Pozdniakov mit 15:12 über den Italiener Luigi Tarantino.