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Dennis Bauer in Top-Olympia-Form

Meldung vom 30.07.2000, Copyright © 2000 - www.kothny.de

MOSKAU: Mit seinem 3. Platz in Moskau liess der Koblenzer Dennis Bauer beim letzten Säbel- Wettkampf vor den Olympia aufhorchen.

Immerhin warf der 19 Jahre alte Gymnasiast eine russische Kampfmaschine wie Alexei Frossine und einen Fechtstrategen wie Zsolt Nemcsik aus dem Rennen, ehe er vom Turniersieger und Weltrang- listenersten Stanislav Pozdniakov geschlagen wurde.

Vereinskamerad Willi Kothny wurde von Jean-Baptiste Senmartin kalt erwischt und auf Platz 18 verwiesen.

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Bereit für Sydney: Dennis Bauer
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Der letzte Säbelweltcup vor den Olympischen Spielen war im Mittelfeld so schwach besetzt, dass selbst Dennis Bauer als Nr. 26 der aktuellen Weltrangliste unter die vorrundenfreien 16 besten Turnierteilnehmer gesetzt wurde; Willi Kothny ging gar mit Startnummer 7 ins Rennen. Dafür war der CTG-Königsbacher Kassenwart Michael Castor im Vorfeld bei der Visabeschaffung gehörig unter Dampf geraten, weil die Einreisepapiere durch den russischen Behördendschungel eine Woche benötigten und erst unmittelbar vor der Abreise eintrafen.

Dennis Bauer erwischte einen guten Start und deklassierte den Farnzosen Antoine Walliame im ersten Gefecht mit 15:7. Schwieriger schon die Aufgabe den Lokalmatadoren Alexei Frossine aus dem Weg zu räumen. Dennis tat es ohne viel Mühe - auch den Ungarn Zsolt Nemcsik liess er überraschend deutlich mit 15:13 alt aussehen. Und hätte nicht ein in Russland geborener Amerikaner das Gefecht gegen Pozdniakov juriert - wer weiss, ob Bauer diesmal nicht auch auch den Meister aller Klassen gepackt hätte. Im Interview mit einer russischen Zeitung kündigte er schon etwas großspurig an: „Russland hat zwar mit Pozdniakov, Frossine und Cherikov die besten Fechter der Welt, aber bei Olympia werden wir ihnen die Goldmedaille klauen”.

Kothny war mit seiner 15:11-Niederlage gegen den Franzosen Jean-Baptiste Senmartin erst gar nicht in der Stimmung eine grosse Lippe zu riskieren. Der Koblenzer als Nummer 7 gleich in die Runde der letzten 32 gesetzt, kam gegen den mit einem 15:14 gegen seinen Landsmann Baudelot aufgeheizten Gegner gar nicht erst in die Gänge. Und als er beim Stand von 7:1 überhaupt erst anfing zu fechten, war es schon zu spät.

Beide Koblenzer Fechter gingen mit den neuen asymetrischen Wunder-Fechtschuhen von adidas ins Rennen. Kothny vergaß darüber seine fechterischen Akzente zu setzen, Bauer zeigte mit den Wunderdingern, dass sie zumindest kein Handicap sind. Ob sie sich im Fechtalltag bewähren, wird sich spätestens bei Olympia zeigen.

Platzierungen:

  1. Stanislav Pozdniakov, RUS
  2. Domonkos Ferjancsik, HUN
  3. Dennis Bauer, GER / Marcin Sobala, POL
  4. Zsolt Nemcsik, HUN
  5. Julien Pillet, FRA
  6. Vadim Gutzeit, UKR
  7. Matthieu Gourdain, FRA
Weitere Deutsche Platzierungen:
  1. Willi Kothny, CTG-Königsbacher

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