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Nur Dennis Bauer überzeugte

Meldung vom 04.04.2000, Copyright © 2000 - www.kothny.de

BOSTON: Als einziger der deutschen Olympiaanwärter vermochte Dennis Bauer beim Säbel-Weltcup in Boston zu überzeugen. Als einziger DFB-Fechter erreichte er die Runde der letzten 16 und schied nur knapp gegen den Russen Charikov aus. Auch Sabine Thieltges scheiterte am Einzug ins Finale und wurde 13.

Immer, wenn Dennis Bauer verletzt ist, läuft er zur Höchstform auf. Wie schon 1999 in Bonn, als er Weltcupzweiter wurde, verletzte sich Bauer im ersten KO-Gefechtgegn den Italiener Calvaliere und konnte nur unter Schmerzen weitermachen. Um so höher ist sein 15:12-Sieg zu bewerten. Auch der zur Zeit wohl beste Ungar Zsolt Nemcsik sah gegen den Koblenzer schlecht aus: Immer wieder konnte der von Bujdoso betreute Mehl-Schüler mit gezielten Arm-Vorhieben entscheidend punkten und hatte am Ende wiederum mit 15:12 die Nase vorn. Auch gegen Charikov endete das Gefecht 15:12, nur diesmal für den Russen. Die verletzte Waffenhand ließ einen weiteren Sieg nicht zu.

Enttäuschend das Abschneiden von Willi Kothny. Nachdem er in vergangenen Weltcups gegen die Deutschen Michael Huchwajda zweimal und Martin Kindt einmal verloren hatte, lagen auch gegen Alexander Weber die Nerven blank. Immer wieder griff Mungo überhastet an und wurde von dem clever taktierenden Tauberbischofsheimer zum 15:11 ausgekontert. Glück für Kothny, dass keiner seiner Olympiakonkurrenten ins Finale kam.

Jetzt stehn die beiden Koblenzer hinter Eero Lehmann auf den Olympia-Plätzen zwei (Bauer) und drei (Kothny). Grund zum Jubeln aber gibt es noch nicht, denn am kommenden Wochenende kreuzen die Olympiabewerber beim Körmöczi-Turnier in Koblenz wieder ihre Klingen um die Flugtickets nach Sydney. Bundestrainer Jochen Rieg suchte nach Erklärungen für das schlechte Abschneiden des deutschen Teams: „Die Jungs können wesentlich mehr, als sie zeigen - nur: die nervliche Anspannung ist einfach zu groß, um mit der nötigen Gelassenheit um Weltcup-Siege zu fechten.”

Bei Sabine Thieltges ging es beim Damen-Weltcup „nur” um Weltcup-Punkte, denn noch ist Damensäbel nicht olypmpisch. Das Bostoner Turnier war nur schwach besetzt, deshalb war Platz 13 für Thieltges Pflicht. Die beiden schwachen Amerikanerinnen Milo und Mac fegte die Koblenzerin überlegen von der Planche. Erst die Italienerin Colaiacomo zeigte Thieltges mit 15:8 ihre Grenzen auf und verwehrte ihr den Einzug ins Finale.

Bei den Herren unterlag Steven Bauer im ersten KO. Mehr war auch für den von Mehl zu Bujdoso gewechselten Junior nicht drin. Ein Wechsel übrigens, der nicht ohne Folgen für die Fechtgemeinschaft bleiben wird.


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