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„Behr ist unschuldig”

Kommentierende Stellungnahme zu dem SID-Artikel in der Süddeuzschen Zeitung und Rheinzeitung (lokal) „Aufwärts mit Behr”.


So löblich die neue Regelung im Deutschen Fechterbund ist, daß Jochen Rieg und Matthias Behr die deutschen Säbelfechter international betreuen, so falsch ist die Schlußfolgerung, daß die neuesten Erfolge des Säbelnachwuchses auf diese Konstel-
lation zurückgeht.

Wenn die beiden Koblenzer Säbelfechter Dennis Bauer und Willi Kothny an der Spitze der nationalen und internationalen Ranglisten stehen, dann ist dies ausschließlich das Verdienst des CTG-Königsbacher Trainers Eberhard Mehl.

Er - und nur er - hat jahrelang gegen die Politik von Fechtfunktionären sein Training nach den Prinzipien der allgemeinen Trainingslehre durchgezogen und damit seit Jahren Erfolg gehabt (Im Jugend- und Juniorenbereich: 2 Welt-, 1 Europameister, ein Dutzend deutsche Meister). Ähnlich erfolgreich hat Jochen Rieg in Eislingen gearbeitet (Christian Kraus: 3 WM-Medail-
len). So sehr ich Herrn Behr schätze (das meine ich ehrlich), diese Erfolge haben nichts mit ihm zu tun.


„Aufwärts mit Behr”
Süddeutsche Zeitung, 03/1999


Warum der Übergang der Junioren zu den Aktiven nicht funktioniert, ist ausschließ-
lich Schuld des deutschen Fechterbundes:

Eine gelbe Karte an dieser Stelle an DFeB-Vorstandsmitglied Max Geuter, der noch vor einem halben Jahr die Bitte nach der (durchaus möglichen) Verschiebung eines Nationalen Q-Turniers zugunsten eines Juniorenweltcups mit der Begründung ablehnte, daß es kein Beinbruch sei, wenn der Gesamtweltcup nicht von einem Koblenzer gewonnen wird.

Auch hat der DFeB durch eine verkehrte und von mir stets kritisierte Turnierpolitik verhindert, daß Junioren den Aktiven gefährlich werden konnten; zum Beispiel durch die Wertung zeitgleicher Weltcups und Juniorenweltcups als Deutsche Q-Turniere.

Entschieden sich die Junioren der Aktivenquote für den Juniorenweltcup liefen sie Gefahr von nachrückenden Aktiven aus der Quote geworfen zu werden; entschieden sie sich für den Aktiven-Weltcup, riskierten sie die Junioren-WM-Qualifikation. Dies wußten die Offiziellen: Der Fisch stinkt also vom Kopf.

Jetzt die letzten Erfolge Herrn Behr zuzuschreiben, wird der Sache nicht gerecht, so sehr ich Herrn Behr schätze. Die Erfolge des Spitzdenduos Bauer und Kothny hat ein anderer zu verantworten: „Zum Beispiel Eberhard Mehl - ohne ihn wird eine Erneuerung der Nationalmannschaft kaum möglich sein - er könnte Dritter im Bunde sein”.

Erik Kothny
                Erik Kothny



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