Zwei Gold-, zwei Silber-, eine Bronzemedaille und ein sechster Platz sind Grund zur Freude, aber sie dürfen kein Grund zur Zufriedenheit sein, denn Zufriedenheit bedeutet Stillstand. Deshalb lassen Sie mich - trotz aller Freude - unzufrieden sein und einige Anmerkungen über die Situation der Fechtgemeinschaft machen.
Die Fechtgemeinschaft CTG-Königsbacher ist gerade mal etwas mehr als ein halbes Jahr alt und hat sich auf Funktionärsebene bewährt:
- Sachliche Zusammenarbeit in den Gremien
- Gegenseitige Hilfe ehemaliger Rivalen
- Gute Kontakte zu Verbänden und Institutionen (Rohrer)
- Gute Sponsoring- und Pressearbeit (Kothny)
Nur auf sportlichem Gebiet ist noch Sand im Getriebe: Da wurstelt jeder Trainer noch selbst vor sich hin, da knirscht es an den Nahtstellen zwischen Leistungsträgern, hoffnungsvollem Nachwuchs und Schülern.
Und das liegt daran, daß sich - und das ist im Fechtsport ganz besonders stark ausgeprägt - jeder Trainer für einen Gott hält und keine fremden Götter neben sich duldet. Lassen wir es dabei bewenden, wird sich an diesem Zustand nichts ändern - die Fechtgemeinschaft hätte ihren Sinn verfehlt, nämlich: Leistungssport hier und Breitensport dort zu verbinden.
Wenn wir als Fechtgemeinschaft eine Zukunft haben wollen, müssen sich die Verantwortlichen schnell zusammensetzen und ein Götterübergreifendes Konzept entwickeln und - das schwierigste da-
ran - gleichzeitig die Götter zur Mitarbeit zu bewegen. Da wir alle Christen sind, müßte das eigentlich gelingen, setzt sich doch unser einer Gott als Dreifaltigkeit Vater, Sohn und heiliger Geist zusammen, und diese drei Personen treten nach außen hin - lassen Sie es mich modern formulieren - als EIN TEAM auf. Und was beim lieben Gott funktioniert, sollte eigentlich auch bei seinen Ebenbildern auf Erden klappen.
Damit dieses Trainer-Team funktioniert, muß schnellstmöglich folgendes passieren:
- Es sind Ziele zu definieren:
- Drei Mann nach Olympia (Mehl)
- Deutsche Meister im Nachwuchsbereich
- Schaffen einer breiten Nachwuchsbasis
- Es müssen dazu die unterschiedlichen Trainingsmethoden angeglichen werden: In jedem Sportlehrbuch sind die Leitziele des Trainings formuliert: Technik, Taktik, Kondition. Auf diese drei - im Fechtsport durchwegs nicht gängige Trainingsziele - hat sich die Fechtgemeinschaft im Vorfeld der Kooperation geeinigt - diese aber bis heute nicht verwirklicht. Wir sollten am kommenden Montag damit anfangen.