
Bei der ersten durch Kothny geleiteten Vorstandssitzung am 18.8.99 brach Jörg Rohrer einseitig mit dem vereinbarten Trainingskonzept. Die Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls wurde durch die Rechtsanwälte der FG verboten. Es sagt aber im wesentlichen aus: Nachdem Kothny die von den Trainern erarbeitete Richtlinie vorgetragen hatte, ergriff Jörg Rohrer das Wort: Wir können es uns nicht leisten - und damit gebe ich Herrn Bujdoso Recht - zu einem Training zwei Trainer abzustellen. Damit kippte Rohrer nicht nur einseitig das zwischen den Trainern ausgehandelte Konzept, sondern brach auch die vor der Kooperation gegebenen Zusage, das Konzept Mehls zu übernehmen. Außerdem verstieß Rohrer gegen den Arbeitsvertrag von I. Bujdoso, in dem es sinngemäß heisst, er habe seine volle Arbeitskraft den Belangen des Hochleistungssports zu widmen. (Dokumentation hierzu darf ebenfalls nicht veröffentlicht werden.)
Eine durch Geschäftsführer Hans Melcher initiierte Aussprache zwischen den Trainern scheiterte. Das Training wurde - wie schon vor der Kooperation - getrennt im Max von Laue und auf dem Oberwerth abgehalten. Trotz geänderter Trainingszeiten glänzten Bujdoso-Schüler meist durch Abwesenheit, während die Mehl-Schüler in der Vorbereitungsphase fast immer zum gemeinsamen Bujdoso-Training kamen. Die Absprachen wurden also sehr einseitig Tat eingehalten.

Dies wäre alles noch erträglich gewesen, hätte Herr Bujdoso nicht von Anfang an versucht, psychologisch Einfluss auf Mehl-Schüler zu nehmen. Bereits kurz nach der Kooperation wurde Mehl von Kollegen gewarnt: Pass auf, bald stehst Du ohne Schüler da, die werden Dir abgeworben. Beim Turnier in Boston 1999 wurde das volle Ausmaß der Beeinflussung sichtbar. Herr Bujdoso - obwohl zur Betreuung seiner beiden Zöglinge abgestellt, verbrachte etwa 90 % (in Worten: neunzig Prozent) seiner Zeit bei einem Mehl-Schüler, widmete sich in der Vorbereitungsphase seiner eigenen Schülerin (gestoppte) 30 Sekunden. Von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt, bemerkte der für die Dienstaufsicht zuständige Präsident des Fechterbundes Mittelrhein Jörg Rohrer, dass es ganz natürlich sei, wenn sich Fechter anders orientierten; Mehl müsse sich damit abfinden, wenn seine Schüler den Trainer wechselten. Dem widersprach Kothny auf das heftigste - ohne Erfolg.
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