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Dennis Bauer scheitert am Obmann
Nach dem Ausscheiden im Einzel zählt für Koblenzer Willi Kothny und Dennis Bauer
die Mannschaftsqualifikation für Sydney


Bericht von Dirk Kurz in der Rhein-Zeitung, 06.11.1999

Seoul: Herbe Enttäuschung für Dennis Bauer: Während Willi Kothny bei der WM in Seoul zu-
mindest das Achtelfinale erreichte, schied der 18-Jährige gleich im ersten Gefecht aus und belegte Platz 33.

Als Fechter muss man mitunter besser sein als Gegner und Obmann zusammen. Diese Erfahrung musste bei den Weltmeisterschaften in Seoul auch Dennis Bauer machen. Da war der 18-Jährige Säbelfechter von der FG CTG-Königsbacher Koblenz am Donnerstag mit makelloser Bilanz in die Runde der letzten 64 eingezogen - und durfte knapp 24 Stunden später Waffe, Maske und Schutzkleidung nach dem ersten Gefecht schon wieder sicher in der Sporttasche verstauen. Nach einer 11:15-Nieder-
lage gegen den Russen Alexei Diatschenko, die Bauer im ersten K. o. direkt aus dem Wettbewerb warf.

Bundestrainer Joachim Rieg fand‘s einfach „nur ärgerlich”, meinte damit aber keinesfalls die Vor-
stellung des Koblenzer Youngsters in seinem Team. Die Kritik galt vielmehr Vilor Diakokin, dem Obmann aus Kasachstan, der, so Rieg, „es ein-
fach nicht kann”. Immer wieder habe Diakokin für den Russen votiert, korrekte und einwandfreie Aktionen Bauers jedoch nie honoriert. „Dennis ist am Obmann gescheitert”, meinte auch WM-Beob-
achter und FG-Vorsitzender Erik Kothny.

Dennis Bauer selbst mochte nach seinem Kurzauftritt am Finaltag der Säbelfechter zu den offenkun-
digen Fehlentscheidungen des Obmannes „nichts sagen, weil das immer blöd und wie eine Ausrede klingt”. Nur soviel ließ der Neuendorfer wissen: „Das Gefecht ist abgehakt. Ich werde da überhaupt nichts analysieren. Jetzt geht es nur noch darum, dass wir am Montag mit der Mannschaft die Olym-
pia-Qualifikation packen.”

Die Vorzeichen dafür stehen nicht schlecht. Da nämlich Eero Lehmann in die Runde der letzten 32 ein-
zog, Michael Huchwajda (beide Tauberbischofsheim) und Willi Kothny es bis unter die letzten 16 schaff-
ten, ist Riegs Säbel-Team an Nummer fünf gesetzt und steigt am Montag direkt im Achtelfinale in den Wettbewerb ein. Mit einem Sieg (gegen China, USA, Korea oder Kanada) wäre sofort das Ticket für Sydney gelöst - für die Mannschaft. Ihre „persönliche” Starberechtigung müssen sich die Fechter im nach der WM beginnenden Qualifikationszeitraum verschaffen.

Das ist und bleibt auch das vorrangige Ziel von Willi Kothny, der sich mit dem 15. Platz sechzehn Punkte für die Weltrangliste verschaffte und von Position 29 nahe an die 20 nach vorne schob. „Die Ranglistenposition spielt für mich eine untergeordnete Rolle. Erst müssen wir als Team Olympia schaffen, dann geht es darum, sich wieder in die Nationalmannschaft zu fechten”, sagte Kothny.


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