Korat: Mit 15:9 besiegte der Deutsch-Thailänder Wiradech ”Willi” Kothny Walbert Mendoza aus den Phillipinen im Endkampf um die Säbeltrophäe der 24. SEA-Games in Thailand. Ein Kampf, der bei den Südostasienspielen schon fast Tradition hat, denn wie immer auch die beiden ”ewigen” Kontrahenten durch Vor- und Zwischenrunde kommen, am Ende lautet die Final-Paarung immer Kothny vs. Mendoza.

Diesmal war der Olympiadritte von Sydney aber auch besonders gut aufgelegt, kam als einziger ohne Niederlage durch die Setzrunde und wurde bei 13 Teilnehmern direkt als Nr. 1 ins Finale gesetzt. Keinem seiner Gegner ließ er den Hauch einer Chance, bis er im Endkampf auf Mendoza traf. Der hatte schon im Vorfeld psychologischen Druck auf Willi aufgebaut, erinnerte ihn geschickt daran, dass dem Thai im Vorjahr auf den Phillipinen beim Stand von 14:14 der Siegtreffer geklaut wurde - und Kothny fiel auf diese psychologischen Spielchen prompt herein:

Übernervös griff er an und lief voll in die geschickt vorbereiteten Konter des Phillipinen. Da bedurfte es diesmal eines wohlwollenden Obmanns, um Willi nach 0:4-Rückstand wieder ins Gefecht zu bringen. Nach dem 5:5-Anschlusstreffer aber ließ der Koblenzer nichts mehr anbrennen und setzte überlegen Treffer auf Treffer zum 15:9.

Kothny hatte schon beim Münchner Schwert eine Woche zuvor, trotz verletzungsbedingter Aufgabe, mit einem 7. Platz seine aufstrebende Form unter Beweis gestellt. Gold bei den SEA-Games unterstreicht seine gute Form. In zwei Tagen will der Koblenzer im Mannschaftskampf die zweite Goldmedaille für Thailand holen. Doch da kommt es auch ein bisschen auf die Form der Mannschaftskameraden an, die von seinem Bruder Somkhit Phongyoo auf den Südostasiatischen Prestigekampf eingestellt werden. Kothny hat zwei Nationalitäten und startet International für sein Geburtsland und national für die Coblenzer Turngesellschaft. In der Deutschen Rangliste belegt er Platz 16.