« Vorherige Meldung Gesamtübersicht Nächste Meldung »  

Setzen, sechs!

Meldung vom 08.08.2007, Copyright www.kothny.de

Koblenz, 8.August 2007: „Wir dürfen Willi Kothny nicht stark machen.” Mit diesem Argument torpedierte der Vizepräsident Leistungssport im LSB, Ulrich Klaus, den von 5 (fünf!) Vorstandsmitgliedern des Fechterbundes MR abgesegneten Vertrag zwischen Willi Kothny und dem Landestrainer RLP, den Thai-Deutschen in der Freizeit zu lektionieren.

Hier könnte Kothny auf sein Recht pochen, aber er tut es nicht - dem Trainer zuliebe. Dieser wurde von einer dritten Person unter Druck gesetzt, sein Arbeitsvertrag würde nicht verlängert, wenn er Willi weiter trainiert. Pfui!

Moralisch hat sich Herr Ulrich Klaus zudem ins Abseits gestellt, denn er ist nicht nur Vizepräsident des LSB, sondern er war auch Lehrer von Willi Kothny. Vermutlich erinnert sich Lehrer Klaus nicht mehr daran, dass seine Schule nur deshalb Eliteschule des Sports wurde, weil Kothny zusammen mit Dennis Bauer drei Olympiamedaillen auf die Koblenzer Karthause brachte.

Was unterrichtet Herr Klaus eigentlich, wenn mal Moral, Sportsgeist, Fairness oder Völkerverständigung auf dem Dienstplan stehen? Ach ja, diese Regeln sind ja nur für Sportler verbindlich.

Aber es gibt noch einen weiteren Aspekt, und da hat Herr Ulrich Klaus seine Hausaufhaben als Vizepräsident Leistungssport nicht gemacht. Deutlich wird das, wenn man sich jetzt die Nominierung der Säbler für die Fecht-Weltmeisterschaft in St. Petersburg ansieht:

  • BAUER Dennis / Koblenz (nur Einzel)
  • BEISHEIM Benedikt / Dormagen
  • HARTUNG Max / Dormagen (nur Mannschaft)
  • HÜBNER Björn / Tauberbischofsheim
  • LIMBACH Nicolas / Dormagen

Was sehen wir? Der Koblenzer Dennis Bauer nur im Einzel nominiert - nicht für die Mannschaft. (Vermutlicher) Grund: Dennis Bauer steht in der Deutschen Referenzrangliste nur noch auf Platz 4 - und da Dormagen im Säbelfechtern inzwischen die erste Adresse in Deutschland ist, gibt der Bundestrainer dem zwölft-platzierten Dormagener Max Hartung den Vortritt vor Bauer.

Und sollte sich diese Deutsche Mannschaft ohne Bauer in St. Petersburg (wieder einmal) mit einem guten Resultat für Olympia empfehlen... ja, was dann Herr Klaus? Geht dann ein Bauer mit nach Peking oder bleibt er eher zu Hause? Schon mal darüber nachgedacht Herr Vizepräsident Leistungssport? Solche Analysen gehören zu Ihrem Job.

Alle fünf Finger hätte sich Herr Klaus abschlecken sollen, als er hörte, Willi kommt zurück nach Koblenz: Endlich ein idealer Trainingspartner für Dennis Baur, denn Dennis hat nur noch einen (inzwischen leider zweitklassigen) Trainingspartner in Koblenz: Seinen Bruder Steven. Viel zu wenig, um sich in für die Weltspitze fit zu halten.

Und das dumme Argument, der für Thailand startende Koblenzer Willi Kothny sei ein Konkurrent für die Deutschen!!! Fakt ist: Willi muss sich in der Asiengruppe für Peking qualifizieren und Deutschland in der Europagruppe. Da gibt es erst mal keine Konkurrenz, im Gegenteil: Dennis Bauer würde für diese Qualifikation von Willi Kothny genau so viel profitieren, wie umgekehrt.

Und wenn sie bei Olympia aufeinander träfen? Mein Gott, so ist das eben im Sport. Dann möge der bessere gewinnen. Aber erst mal sollte für Dennis Bauer die Fahrkarte nach Peking Priorität haben, und die hat er noch lange nicht in der Tasche - und da kann ihm Willi mehr helfen, als umgekehrt, weil nämlich die Asiengruppe leichter ist als die Europagruppe.

Herr Klaus hätte lieber die Entscheidung der Präsidiumsmitglieder des Fechterbundes Mittelrhein akzeptiert, als auf seine Pferdeflüsterer zu hören, denn das haben sie ihm sicherlich nicht gesagt.

Da kann man in der Sprache der Schule nur sagen: „Setzen,sechs - Ulrich Klaus, und Hausaufgaben machen.” Und zwar sofort. Die Zeit drängt. Im April ist die Olympiaquali abgeschlossen und in einem Jahr wird in Peking die Eröffnungsfanfare geblasen. Noch ist es nicht zu spät - aber wenn Dennis Bauer Peking nicht schafft, braucht der LSB für diese Fechtdisziplin in absehbarer Zukunft auch keinen Vizepräsiden Leistungssport mehr.

Kuriosum am Rande: Ausgerechnet Erhard Bauer, der Vater von Dennis, ist inzwischen Trainer von Willi Kothny. Fortsetzung des erfolgversprechenden athletischen Fechttrainings von Eberhard Mehl garantiert.


  « Vorherige Meldung Gesamtübersicht Nächste Meldung »