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Deutschland tut Willi gut

Meldung vom 28.10.2006, Copyright www.kothny.de

Koblenz: Einen Monat trainierte die thailändische Säbel-Nationalmannschaft in Koblenz und Dormagen. Auf dem Programm standen die üblichen Lektionen, Beinarbeit, Sprint, Jogging und Schnelligkeitstraining.

Dinge, die man auch in Bangkok hätte machen können. Doch eines ist in Bangkok nicht möglich: Freies Fechten mit starken Gegnern. Diese starken Fechter fanden die Thais vorwiegend in Dormagen, wo sie ein bis zwei Mal in der Woche gegen Nationalfechter aus Deutschland und den USA antraten.

Vor allem bei Willi kam Kampfesfreude auf, als er gegen den Weltranglistenvierten Nikolaus Limbach antrat. Spannende Gefechte, die Limbach zwar mit ein oder zwei Punkten Unterschied gewann, aber sie zeigten, dass Willi seine alte Spritzigkeit fast wieder gefunden hat. Auch gegen seinen ehemaligen Olympiakameraden Dennis Bauer machte der Thai eine gute Figur.

Einen großen Schritt nach vorne tat vor allem Natee, der Ekkathet nur noch sehr wenig nachsteht. Alles in allem verfügt jetzt Trainer Somkhit Phongyoo über eine schlagkräftige Mannschaft. Wie schlagkräftig sie wirklich ist, wird sich erst in Doha zeigen. Eine Generalprobe bei einem Satellitenturnier in Amsterdam hatte die AFAT verboten. Leider sind wieder einmal die Sportler die Leidtragenden von unergründlichen Entscheidungen von Sportfunktionären.

Bei Wiradech Kothny muss man den Deutschland-Aufenthalt unter noch einem Gesichtspunkt sehen: Willi hatte sich vermutlich bei den Thai-Open einen Muskelfaserriss zugezogen.

Nicht ganz auskuriert war er beim Weltcup in Teheran an den Start gegangen und musste prompt beim Mannschaftskampf gegen Georgien aufgeben. Ärztliche Untersuchungen in Thailand konnten keine Ursache finden.

Zwar verschwanden die Schmerzen am Schienbein wieder, kamen aber beim Training für die Asienspiele wieder zum Vorschein. Jetzt war Onkel Peter Kothny in München gefragt. Der Orthopäde hatte nach Olympia in Athen schon einmal das Knie seines Neffen operiert.

Der Onkel fand heraus, dass tatsächlich ein Muskelfaserriss nicht richtig verheilt war. Das zog eine Schonhaltung anderer Muskelpartien nach sich, der Bewegungsapparat arbeitete asymmetrisch. Zudem war der Stoffwechsel im Muskel gestört. Folge: Leistungsabfall und Schmerzen. Als Sofortmassnahme verordnete der Arzt Massagen.

Sein alter Koblenzer Masseur Detlef Haverkamp, der Willi schon für Olympia in Sydney auf Vordermann gebracht hatte, legte seine Wunderhände an und gab Willi seine alte Spritzigkeit zurück.

Willi ist für die Asienspiele fit. Dass Willi jetzt wieder blonde Haare zeigt, hat mit der Therapie von Detlef Haverkamp aber nichts zu tun.

Ein Wermutstropfen bleibt: Unmittelbar nach den Asien- spielen in Doha muss sich Kothny in München einer kleinen Operation unterziehen. Dabei wird Onkel Peter die Folgen des Muskelfaserrisses beseitigen.

Zwar fallen dann für Willi die thailändischen Meisterschaften und der WC in Teheran ins Wasser, doch dafür wird er sich ab Januar voll auf Olympia konzentrieren können. Insofern tat der Deutschland-Aufenthalt Willi gut.


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