« Vorherige Meldung Gesamtübersicht Nächste Meldung »  

Willis Vater als Kunstmaler

Meldung vom 28.05.2006, Copyright www.kothny.de

Sofia: Nach dem Abi 1960 hatte sich Erik Kothny zur Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie in München beworben, den Plan brotloser Maler zu werden aber schnell fallen lassen, als er in Schwabing die Kunst-Studenten in der Flaniermeile sah, wie sie versuchten ihre Gemälde an den Mann zu bringen.

Jetzt beim Säbel-Weltcup seines Sohnes Willi in Sofia, sollte das längst verschüttete Talent von Papa Kothny wieder ausgegraben werden: Der Beobachter des Welt-Fechtverbandes äugte pingelig auf die Einhaltung der Regel, wonach das Nationalitätszeichen an beiden Beinen angebracht sein musste, und nicht, wie bis zur WM in Leipzig üblich, nur an einer Seite der Hose.

Bei Regelverstoß drohte die rote Karte - also machte sich Papa Kothny mit rotem und blauem Filzstift daran, die kunstvoll geschwungenen Nationalitätsfarben Thailands auf das leere Stück Stoff zu komponieren. Am Ende, so meinte Sohn Willi, sah es sogar besser aus, als das Original.

Ebenso gut wie der Vater mit dem Stift ging der Sohn Willi zu Beginn des Turniers mit dem Säbel ans Werk: Der Thai gewann alle Gefechte und ging als bester Fechter aus der Vorrunde hervor. Er dominierte so stark, dass er zusammen mit dem US-Amerikaner Igoe vom 64er KO befreit und direkt ins Tableau der ersten 32 gesetzt wurde.

Doch beim ersten 15 Punkte-Kampf kam das Aus: Willi unterlag dem Rumänen Mihai Mella mit 15:13 und schied aus. Am Ende holte er Platz 20 gleich hinter Franz Boghicev, mit dem er sich eine Woche lang in Koblenz auf den Weltcup vorbereitet hatte. In der Weltrangliste verbesserte sich Kothny auf Rang 87. Jetzt gilt es in Teheran, das gesteckte Ziel zu erreichen, in dieser Saison unter die ersten 64 zu kommen.

Eine Analyse des Deutschlandaufenthaltes folgt.


  « Vorherige Meldung Gesamtübersicht Nächste Meldung »