Bangkok: Willi Kothny ist thailändischer Universitätsmeister im Säbelfechten. Er besiegte im Endkampf seinen Kontrahanten mit 15:6. Sein Weg zum Unimeister könnte aus dem Drehbuch eines Krimis stammen:

21:00 Uhr: Phuket
23:00 Uhr: Bangkok
24:00 Uhr: Hallo und Küsschen für die Frau
00:30 Uhr: Abfahrt zum Wettkampf
01:00 Uhr: Sprit im Auto alle
                (In Thailand sind Nachts per Gesetz alle Tankstellen zu)
05:00 Uhr: Tanken
07:00 Uhr: Ankunft Wettkampfstätte
09:00 Uhr: erstes Gefecht
18:00 Uhr: Goldmedaille, ohne ein einziges Gefecht verloren zu haben

Willi hatte sich im Herbst einer Knieoperation unterzogen und erst im Dezember mit dem Training begonnen, das jäh von der Flutkatastrophe unterbrochen wurde. Er betrat ohne jede Vorbereitung die Planche und gewann mit 15:6. Willi:„Ich weiss nicht mal, gegen wen ich überhaupt gefochten habe. Und am Donnerstag hole ich mir mit der Mannschaft der Bangkok University das zweite Gold!” unterstreicht er seinen Siegeswillen.

Ganz ”nebenbei” aber organisiert er schon wieder die Aufbauhilfe für Bahn Bang Sak: „Ich möchte hier Fachkräfte anwerben, um den Häsuerbau schneller voranzubringen. Die Dorfbewohner helfen zwar fleissig mit, sind aber ungeschult.”

Am Freitag will Wiradech wieder nach Phuket zurück - am liebsten mit einem Geländewagen einer deutschen Autofirma. Anfragen laufen, doch bisher sind die Antworten ausgeblieben.

Das Spendenaufkommen ist gewaltig. So will zum Beispiel die Bekleidungs-Firma ”New Yorker” eine sechsstellige Summe spenden, wenn sie in eine Schule oder Kindergarten fließt. Willi sind da aber die Hände gebunden, weil die thailändische Regierung öffentliche Einrichtungen zu nationalen Prestige- objekten erklärt hat, und sie selbst instandsetzen will.

Achtung: am Mittwoch, 12.01.05 senden Südwest 3 und SR ab 21:30 Uhr in der Reihe ”Aus- landsreporter” eine 30-minütige Reportage über den Einsatz von Willi Kothny in Phuket - inklusive einer Begegnung der ungewöhnlichen Art mit Außenminister Joschka Fischer...