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Willi holt Bronze in London

Meldung vom 25.01.2004, Copyright © www.kothny.de

London: Willi Kothny holte beim Säbel-Weltcup in London die Bronzemedaille. Im Halbfinale musste er sich dem Koreaner Eun Oh mit 15:9 geschlagen geben. Mit einem 15:14 sicherte sich Oh auch den Turniersieg gegen Fernando Medina aus Spanien. Die Deutschen Dennis Bauer und Alexander Weber belegten die Plätze fünf und acht.

Der in dem äußerst schwach besetzten Weltcupturnier als Nr. 8 gesetzte Willi Kothny ging mit gemischten Gefühlen in den ersten Kampf der 64er Direktausscheidung. Hatte er sich doch in den letzten zwei Jahren ohne Trainingspartner auf die Olympiasaison vorbereiten müssen.

Nur sein Bruder Somkhit Phongyoo war Coach und Sparringspartner zugleich. Um überhaupt einen ernsthaften Gegner vor die Klinge zu be- kommen, besuchte Willi mit einem Jugendteam seines Vereins den Mannschaftsweltcup in Paris. Die Nagelprobe kam in London gegen den wieselflinken Griechen Marios Basmatzian. Und Willi tat sich entsprechend schwer. Mit viel Mühe besiegte er den Helenen mit 15:13.

Gegen den US-Amerikaner Paul Reyman kam der Thai mit 15:7 in Fahrt, und auch der 15:10-Sieg gegen den ebenfalls im Mungo-Stil fechtenden Briten James Williams fiel leichter aus, als erwartet. Dann der deutsche Alexander Weber; Angstgegner von Willi, zu oft hatte der Tauberbischofsheimer dem Koblenzer schon die Butter vom Brot genommen. Zur Halbzeit sah es beim 8:5 auch so aus, als würde das auch diesmal so sein. Doch dann stellte Willi seine Stil um, sprang Weber nicht mehr an, sondern ging selbst in die Defensive und konterte ein ums andere mal mit Parade Ripostes. Am Ende stand ein 15:12 Sieg.

Das der Thai dann an dem Koreaner Eun Seok Oh mit 15:9 scheiterte, tat der Freude keinen Abbruch, hatte Willi doch mit seiner Bronzemedaille das Vorjahresergebnis um zwei Plätze und damit auch seine Weltranglistenposition von Rang 24 auf 21 verbessert.

Dieser Erfolg soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß der gesamte Corble Cup fast unter irregulären Bedingungen ausgefochten wurde: Es gab von zwei bis drei Ausnahmen abgesehen keine Obleute, die den Anforderungen eines Weltcups gewachsen waren. So kam es zu obskuren Ergebnissen, die es unter regulären Bedingungen nicht gegeben hätte. So flogen ein Julien Pillet oder Dennis Bauer nach mysteriösen Entscheidungen aus dem Rennen, und auch ein Fernando Medina musste sich gegen Oh nach mehreren Fehlentscheidungen mit dem zweiten Platz begnügen. Einzig Willi Kothny konnte zufrieden sein, dass er erst im Halbfinale gegen Oh auf einen Horrorobmann aus Island stieß. Andere hatten das Pech schon im 32er oder 16er KO.

Die beiden Thais Wongsakun und Sanan schlugen sich tapfer. Sanan schrammte mit 2 Siegen in der Vorrunde knapp am Einzug ins 64er KO vorbei und Wongsakun verspielte seine Chance, als er zwei mal mit 4:2 vorne lag, und dann die beiden möglichen Siege doch noch vergeigte.


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