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Endlich: Gold für Willi

Meldung vom 06.08.2003, Copyright © 1998-2003 - www.kothny.de

Bangkok: Souverän, wie in alten Tagen, marschierte Willi Kothny durch die Thai Open und gewann zum vierten mal die international ausgeschriebenen thailändischen Meisterschaften im Säbelfechten.

Ungeschlagen absolvierte die thailändische Nr. 1 die Vor- runde des mit über 60 Teilnehmern aus 8 Nationen be- setzten Turnier. Ähnlich souverän schlugen sich nur drei Kasachen, die zusammen mit Willi gleich unter die ersten 32 gesetzt wurden. Dort wurde David Wie Ren Chan erstes Opfer des Thais. Mit 15:2 schickte der gut aufge- legte Kothny den Mann aus Singapur unter die Dusche.

Dann das große Zittern: Auf unerklärliche Weise ging beim Kampf um den Einzug ins Finale Tareq Faisal aus Kuwait 3:0 in Führung. Sollte, wie schon so oft in den letzten Turnieren, der Einbruch kommen ? Der aufmerksame Obmann aus Singapur klärte mit Detektivarbeit die drei Treffer des Arabers auf: Er hatte das elektrische Kabel nicht an der E-Weste angeklemmt, sondern an der Textil-Jacke - auch eine Methode, Treffer zu vermeiden. Mit richtig angeschlossener Elektrik hatte sich Willi dann mit 15:5 für das Finale qualifiziert.

Ebenso souverän wie er hatten sich die Kasachen bis dorthin vorgearbeitet: Wollte Willi den Turniersieg, musste er die Anwohner des Kaspischen Meeres in die Wüste schicken. Eraly Tilenshiev holte sich eine 2:15-Lektion bei dem Bangkok-Studenten ab. Da waren‘s nur noch zwei: Der kasachische Trainer stellte seinen Schützling Eugeny Frolov auf Willi ein. Seine Taktik: Kurz schlagen, Kothny zum Mungo-Spung reizen, ausweichen und kontern. Eine Taktik, die zuerst voll aufging. Immer wieder sprang Mungo ins Leere. Doch Willi zeigte an diesem Tag, dass er dem Gegenangriff des Kasachen eine glänzende Parade-Riposte entgegensetzen konnte. Er schlug Frolov 15:13 - Da war‘s nur noch einer.

Durch die Niederlagen seiner Landsleute sichtlich nervös, konnte Zholdasbek Turlybekow zu keinem Zeitpunkt des Finalkampfes Willi ernsthaft in Verlegenheit bringen. Unter dem Beifall der rund 100 Thais holte er gegen den letzten Kasachen mit 15:5 die erste Goldmedaille für Thailand. Der Jubel im Bangkok-Sport-Center kannte keine Grenzen. Der Sieg von Kothny war auch für dessen Bruder und Trainer Somkhit Phongyoo von großer Bedeutung, konnte er damit endlich seine Qualifikation als Coach auch praktisch unter Beweis stellen. Lange genug hatte er die Rückschläge wegstecken und am come back seines Schülers arbeiten müssen. Auch seine A-Jugendlichen hatten sich in den Aktiven-Turnier ganz passabel geschlagen und allesamt die Vorrunde überstanden.

Wie viel Willis Sieg wert ist, wird sich am Wochenende zeigen, wenn sich die Weltelite zum 1. Säbelweltcup in Bangkok trifft. Nur eines müssen die Thais da noch organisatorisch dazu lernen: Ein Fechthappening wie bei der Thai Open wird die FIE nicht zulassen. So sympathisch das Turnier mit seinen Picknick-Gruppen zwischen Fechtbahnen auch war, am Wochenende sind Disziplin, Absperrung und Distanz gefragt. Ein Ding, was den gastfreundlichen Thais wenig liegt, aber unum- gänglich ist, wenn sie in Zukunft im internationalen Fechtzirkus mitspielen wollen.


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