Bangkok: Sechs Stunden nahm sich Generalleutnant Chaisit Shinwatra, Präsident des thailändischen Fechtver- bandes, Zeit, um die Weichen für die fechterische Zukunft von Wiradech ”Willi” Kothny zu stellen - eine ungewöhn- lich lange Zeit für den mächtigsten und ranghöchsten Offizier Thailands.

Auf Anregung von Willis Vater und Manger Erik Kothny diskutierten im Militär-Hauptquartier Bangkok die Repräsentanten der AFAT mit dem Team Kothny den Fahrplan für Willis zukünftige Fechtkarriere. Nachdem einige Meinungsverschiedenheiten und Missverständnisse ausgeräumt wurden, einigte man sich darauf, dass die AFAT alle bürokratischen Hemmnisse aus dem Weg räumen werde, damit sich das Säbel-Ass in Zukunft allein auf Training und Wettkämpfe konzentrieren kann. Ziel sei, sich bis Ende der Saison wieder unter die besten 16 Fechter der Welt zu platzieren.

Danach nahmen Chaisit Shinwatra und sein Stab eineinhalb Stunden lang am kompletten Training des Olympiadritten im Nanthanit-Sportzentrum teil: Aufwärmen, wettkampfnahe Lektion, Beinarbeit, Kraft- training. Bei dieser Gelegenheit konnte Willis Bruder und Trainer Somkhit Phongyoo sein Trainings- programm eindruckvoll dokumentieren und zeigen, dass das bisher mässige Abschneiden seines Schülers nicht an der mangelnden Trainingintensität liegt.

Kothny Senior machte deutlich, dass er versuchen werde, die Spritzigkeit von Mungo durch den Zukauf neuer Kraftmaschinen wieder auf den alten Olympiastandard zu verbessern. In der neuen Saison sollen Trainingpartner im Ausland gesucht werden, die ein Spitzentrainer braucht, wenn er sich unter den weltbesten 16 Fechtern platzieren will. Der thailändische Fechtverband will deshalb mit Willis alter Organisation, dem deutschen Fechtverband Kontakt aufnehmen und um eine mögliche Kooperation der beiden Verbände nachsuchen. Dazu soll Erik Kothny die notwendigen Kontakte herstellen.

Die Gelegenheit des hohen Besuches nutzten das Betreiberehepaar des Sportzentrums, Nanthapop und Khankhanit, die Räumlichkeiten des Sportzentrums zu präsentieren. Auch für den Vorsitzenden des SFT (Somkhit Fencing Team) Jumras Junsangsri war dies die erste Möglichkeit, seinen neu gegründeten Verein vorzustellen. Aufsehen hatten seine Fechter ja bereits beim vergangenen Q-Turnier erregt, als sie bei den Kadetten die Plätze 1-3 und bei den Junioren die Plätze 1-4 belegten - und bei den Aktiven ist Willi Kothny sowieso die unangefochtene Nr 1.

Am Rande des abschließenden Dinners mit allen Beteiligten feilten Erik Kothny und AFAT Generalsekretär Oberst Nopporn Sutthent Einzelheiten des zukünftigen Konzeptes aus und beschlossen, in der Trainings- und Wettkampfplanung enger als bisher zusammenzuarbeiten.