Lissabon: Es war nicht schlecht, was das thailändische Säbelteam da bei seinem WM-Debüt auf die Planche legte. Mit einem 14. Platz gleich hinter China hatte nach dem schlechten Abschneiden von Willi Kothny im Einzel keiner gerechnet.

In der ersten Runde des Mannschaftswettbewerbs der Säbelfechter schlug das Team Thailand mit Wiradech ”Willi” Kothny, Sares ”Top” Limkangwalmongkol und Somkhit Phongyoo die favorisierten Engländer 45:43. Im KO der besten 16 trafen Kothny und Co. auf Deutschland, Willis ehemalige Mannschaftskameraden. Dass die Thais mit einem Fechter (Kothny), einem Invaliden (Top Sares) und einem Trainer (Phongyoo) keine Siegchancen hatten, war von vornherein klar, doch die Siamesen zogen sich mit einer 26:45-Niederlage noch achtbar aus der Affäre, vor allem wenn man bedenkt, dass Frankreich, die USA und Spanien in der selben Runde scheiterten und alle anderen asiatischen Teams ebenfalls deftige Niederlagen kassierten.

Im Kampf um die Plätze 9-12 scheiterte das siamesische Team knapp mit 42:45 an Kanada, hatte aber im Kampf um Platz 14 gegen Hongkong mit 45:33 wieder alle Trümpfe in der Hand.

Die Deutschen indes feierten ihren Triumph über Kothnys Thai-Team. Bundesstrainer Jochen Rieg meinte: „Jetzt können wir endlich einen Schlussstrich darunter ziehen, deutsches Säbelfechten mit dem Namen Kothny in Verbindung zu bringen.” Die deutsche Presseagentur (dpa) sprach sogar von „einem brisanten Duell Deutschlands gegen die thailändische Mannschaft des ehemaligen DFeB-Fechters und Olympia-Dritten Willy Kothny.”

Thailand braucht dies alles nicht zu stören. Für den thailändischen Fechtverband AFAT sollte jetzt nur zählen, dass Willi, Top und Somkhit aus der WM mit gestärktem Selbstbewusstsein hervorgehen und als zweitbeste asiatische Mannschaft sogar mit Medaillenchancen zu den Asienspielen nach Busan reisen.