Arbeitsgericht immer noch ohne Urteil
Meldung vom 22.08.2001, Copyright © 1998-2001 - www.kothny.de
 Koblenz: Immer noch gibt es kein Urteil im Arbeits- gerichtsprozess zwischen dem Fechttrainer Somkhit Phongyoo und der Coblenzer Turngesellschaft. Die CTG hatte Phongyoo gekündigt, weil er seinen Bruder Willi Kothny trainierte, als dieser von seinem alten Trainer Eberhard Mehl vor die Tür gesetzt wurde. Die Vorsitzende Monika Sauer, so die Begründung der Kündigung, könne es nicht dulden, dass einer ihrer Übungsleiter den Sportler eines Konkurrenzvereines trainiert.
Die Gründe, dass zum Beispiel das Training von Willi Kothny in Einverständnis mit dem Cheftrainer Eberhard Mehl erfolgte und Willi Kothny immer noch (bis zur WM im Herbst) für die CTG an den Start ging, kamen vor dem Koblenzer Arbeitsgericht erst gar nicht zur Sprache. Ehe diese Gründe vorgetragen werden können, wollen die Richter klären, ob Somkhit Phongyoo als Übungsleiter überhaupt in einem Arbeitsverhältnis stand. Kommt das Gericht zu dem Schluss, dass Sport-Übungsleiter keine Arbeitnehmer sind, werden die Gründe, die zur Entlassung führten, erst gar nicht verhandelt. Dann ginge Monika Sauer als Siegerin aus diesem Prozess hervor. Für alle Übungsleiter würde dies praktisch bedeuten, dass sie zum Freiwild von Funktionären würden, denen man beliebig ohne Abmahnung oder Anhörung kündigen könnte.
Eine von der Vorsitzenden vorgeschlagenen gütlichen Einigung lehnte Monika Sauer ab; ihr Anwalt forderte im Gegenzug, Phongyoo möge seine Klage zurückziehen und die Kündigung anerkennen. Dies aber lehnte Phongyoo ab, der im übrigen mit einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses im beiderseitigen Einvernehmen einverstanden war. Der jüngste Leistungstrainer Deutschlands fühlt sich als Opfer in einer sportpolitischen Auseinandersetzung, in der es nicht um Sportler, sondern um das Prestige von Funktionären geht. Er sei unverschuldet in deren Schusslinie geraten, als er seinem Bruder aus rein familiären Gründen half, das Säbeltraining fortzusetzen, nachdem ihn sein alter Trainer entlassen hatte - doch das interessiert das Gericht erst, wenn die Klage zugelassen wird. Kann sein, dass Phongyoo nie zu Wort kommen wird.
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