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Deutsches Säbel-Dream-Team ohne Sieg

Meldung vom 25.02.2001, Copyright © 1998-2001 - www.kothny.de

Eislingen: Sieglos landete das deutsche Säbel-Team beim Mannschaftsweltcup in Eislingen auf dem achten Platz. Weltcupgewinner wurde Ungarn mit 45:42 gegen das ersatzgeschwächte Rumänien.

„Blamabel.” Mehr als dieses eine Wort hatte Bundestrainer Jochen Rieg für das katastrophale Abschneiden seines Säbelteams beim Mannschaftsweltcup in Eislingen nicht übrig. Später fügte er noch hinzu: „Was einige an Leistung geboten haben, war indiskutabel - ich habe das den Fechtern gesagt.” Dabei konnte Jochen Rieg in seiner Heimatstadt mit seinem Dream-Team antreten: Mit den Lokalmatadoren und Ranglistenvorderen Philipp Grimm und Christian Kraus sowie den Bronzefechtern von Sydney Willi Kothny und Dennis Bauer aus Koblenz.

Deutschland, von der samstäglichen Vorrunde befreit, kam am Sonntag gegen Ungarn gleich bei den ersten beiden Gefechten mit den Olympioniken Willi Kothny und Dennis Bauer mit acht Minus- punkten unter die Räder. Erst Christian Kraus konnte den ungarischen Drang bremsen und nahm den Magyaren zwei Zähler ab, die Kothny aber sofort darauf verspielte. Erst Dennis Bauer brachte das deutsche Team wieder mit sieben Pluszählern heran - die einzig positive Leistung an diesem Tag. Der für Kothny eingewechselte Grimm bestand seine Feuerprobe in der Nationalmannschaft und gab sogar mit einem Punkt Vorsprung an den Staffelletzten Dennis Bauer ab. Doch diesmal hatten die Ungarn die stärkeren Nerven und revanchierten sich für die 45:44-Niederlage Anfang Februar in Budapest mit dem selben Ergebnis. Deutschland von da an nur noch im Kampf um die Plätze fünf bis acht im Rennen.

Gegen Russland-Verlierer Frankreich keimte bei der 5:1-Führung von Bauer sogar so etwas wie Hoffnung auf, doch dann kam der kollektive Einbruch der Deutschen. Auch der für Grimm eingewechselte Kothny konnte die Wende nicht herbeiführen. Mit blamablen 45:31 stellte man sich dem letzten Gegner im Kampf um Platz sieben, und den vergeigte das grottenschlechte deutsche Team gegen die drittklassigen Ukrainer auch noch mit 45:36. Am Ende Platz acht für die Deutschen.

Jochen Riegs Dream-Team hatte offenbart, dass es zur Zeit keine geschlossene deutsche Säbelmannschaft gibt. Was ihr vor allem fehlt, ist der Kampfgeist von Sydney, der damals zu Bronze beflügelt hatte. Jochen Rieg steht noch ein schwerer Weg bis zur WM in Nîmes bevor. Sieht man einmal vom aufblitzendem Können eines Dennis Bauer beim 12:5 gegen den Ungarn Domonkos Ferjancsik ab, so boten die beiden Koblenzer Fechter insgesamt eine negative Trefferbilanz. Kothny mit Minus 13 deutlich schlechter als Bauer mit Minus acht. Als einziger Fechter hatte Christian Kraus mit +1 eine positive Trefferquote - zu wenig, um internationale Lorbeeren zu ernten. Jochen Rieg wäre gut beraten, die Nationalmannschaft aus den eigenen Reihen zu rekrutieren, denn Eislingen ist zur Zeit die einzige Säbelfechthochburg, in der kontinuierliche Arbeit geleistet wird. In Bonn und Tauber sind die bisherigen Leistungsträger zu sehr mit eigenen Problemen wie Studium, Abitur und Vereinswechsel beschäftigt.


Ergebnisse:

  1. Ungarn
  2. Rumänien
  3. Polen
  4. Russland
  5. Weissrussland
  6. Frankreich
  7. Ukraine
  8. Deutschland
  9. USA
  10. Italien
  11. Spanien

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