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Zwei Koblenzer Fechter im Weltcup-Finale

Meldung vom 28.11.1999

LONDON/FRASCATI: Mit einem zweiten und einem dritten Platz starteten die Fechter der CTG-Kö-
nigsbacher in die neue Saison: Säbelfechter Steven Bauer belegte beim Juniorenweltcup in Frascati
bei Rom den zweiten, Florettfechter Peter Joppich in London den dritten Platz. Steven Bauer hat die
Führung in der deutschen Juniorenrangliste übernommen, Peter Joppich an die Top-Ten der Junioren-
weltrangliste aufgeschlossen.

Steven BauerSäbelfechter Dennis Bauer ist nicht mehr die Nr. 1 der Deutschen Juniorenrangliste,
diese Position hat jetzt sein Bruder Steven übernommen. Grund: Dennis hatte nach
Welt- und Junioreneuropameisterschaft eine Pause eingelegt, war nicht nach Italien
gefahren und es seinem Bruder überlassen, sich gegen die Weltelite durchzusetzen.

Und die Kaliber, gegen die Steven antrat, waren nicht schlecht: Der Weg ins Finale
führte gegen Vorjahressieger und Weltranglistensechsten Andrea Aquili. Unter den
besten acht folgte dann ein „Bruderkampf” gegen den Tauberbischofsheimer Markus
Schulz, bis Bauer im Endkampf schließlich seinen Meister in Giorgio Cerina fand und mit 15:11 verlor.

Peter Joppich In London bestätigte Peter Joppich bei seinem zweiten Juniorenweltcup der Saison mit
einem 3. Platz, dass sein sensationeller Weltcup-Erfolg in Burgsteinfurt (Platz 2) keine
Eintagsfliege war. Der in Bonn bei Ulli Schreck trainierende CTG-Königsbacher schickt
sich in seinem ersten Juniorenjahr an, die Fahrkarte zur WM zu lösen.

Nach fast blamabler Vorrunde mit nur drei Siegen bei drei Niederlagen musste sich der
16-jährige Koblenzer durch das gesamte 128er-Feld bis ins Finale durchkämpfen. Dort
lieferte Joppich gegen den Franzosen Julien Beaudoin sein Meisterstück ab: Bei einem
Rückstand von  8:14  setzte der quirlige Koblenzer sieben  Treffer in Folge  und gewann mit 15:14. Ein Kunststück,  das von seiner Nervenstärke zeugt,  denn der Franzose hatte sozusagen sechs „Match-
bälle”.

Mit drei weiteren Siegen über den Italiener A. Ott (15:14), den Kanadier Joshua Mac Guire (15:11) und
den Franzosen Yann Le Cabellec (15:11) erreichte Joppich das Halbfinale, musste sich dort aber dem
Franzosen  Raphael Lecat  mit 13:15 geschlagen geben. Weltcupsieger wurde Dominik Behr aus Tau-
berbischofsheim.

Bemerkenswert ist Joppichs dritter Platz vor allem deshalb, weil er ohne seinen Trainer (Geldmangel)
nach London fuhr und dort ganz auf sich allein gestellt war - ein weiterer Beleg dafür, dass in erster
Linie der starke Wille einen Siegertypen formt und nicht so sehr der Trainer am Rande der Planche.


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