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Deutsche Säbelfechter
kollektiv untergegangen

Meldung vom 16.05.1999

Madrid: Steffen Wiesinger (TBB) belegte beim Säbel-Grand Prix von Madrid den 12. Platz.

Für alle anderen neun deutschen Weltcupteilnehmer war spätestens
in der Runde der letzten 64 Schluß.

Den Grand Prix gewann der Russe Stanislav Pozdniakov mit einem deutlichen 15:09 über Luigi Tarantino aus Italien.

Steffen Wiesinger
Steffen Wiesinger, FC Tauberbischofsheim
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„Das ist ein kollektives Streichergebnis”, kommentierte Teamchef Matthias Behr das schlechte Abschneiden der zehn deutschen Grand Prix-Teilnehmer. Nur Steffen Wiesinger hielt bis unter die letzten 16 die deutsche Fahne hoch. In einer grandiosen Aufholjagd hatte er sich mit 15:13 gegen den pfeilschnellen Mihai Covaliu bis dorthin durchgefochten, hatte dann aber seine Reserven verbraucht und unterlag in einem am Ende müden Kampf dem Franzosen Gael Touya mit 15:11.

Und dabei hatte alles so vielversprechend begonnen: In der Qualifikationsrunde hatten sich Wiesinger, Kothny, Lehmann und die beiden Huchwajda-Brüder in dem 128 Teilnehmer starken Feld aus 20 Nationen auf Anhieb unter die letzten 64 qualifiziert. Dennis Bauer, Michael Herm und Christian Kraus folgten über den Zwischenlauf. Doch dann der „kollektive Untergang”, bei dem nur der Deutsche Meister Wiesinger die Kommandobrücke etwas länger hielt. Durch seinen 12. Platz ergibt sich folgende kuriose Situation in der deutschen Rangliste: Die ersten drei Plätze - die am Ende für die A-Nationalmannschaft zählen - belegen mit je einem Punkt Unterschied Michael Huchwajda (42), Eero Lehmann (41) und Willi Kothny (40). Mit je 32 Punkten machen sich Dennis Bauer (Koblenz), Michael Herm, Christian Kraus (beide Eislingen) und jetzt auch noch Steffen Wiesinger (TBB) Hoffnung auf den Platz des WM-Ersatmannes.

Die Entscheidung wird in 14 Tagen beim Weltcup im italienischen Abano Terme fallen. Mit einem Finalplatz dort haben noch alle Top Ten-Fechter die Chance sich für die WM in Seoul zu qualifizieren, denn Jacek Huchwajda und Martin Kindt lauern nur einen Punkt hinter den vier drittplazierten. Nur für den Koblenzer Mario Krause dürfte der WM-Zug abgefahren sein. Fazit von Bundestrainer Jochen Rieg: „ So spannend wie in diesem Jahr war es noch nie, aber die Konkurrenz-Situation bringt uns vorwärts. Ein Einbruch muß erlaubt sein.”

Willi Kothny hatte es in der Hand, sich in der deutschen Rangliste abzusetzen. Nach fehlerloser Vorrunde hatte er mit dem französischen Junior Baptiste Semmartin den leichtesten Lauf. Doch der Koblenzer wurde nach ausgeglichenem Gefecht ab 10:10 nervös, riskierte nichts mehr und unterlag 13:15. Dennis Bauer hatte nach verkorkster Vorrunde mit dem Italiener Giampero Pastore das schwerere Los. Er versiebt mit 10:15. Indiskutabel die Leistung von Mario Krause, der sich schon in der Zwischenrunde vom A-Jugendlichen Tamas Decsi die Butter vom Brot nehmen ließ und zum Hauptkampf erst gar nicht mehr antrat.

Ergebnisse

1. Stanislav Pozdniakov, RUS
2. Luigi Tarantino, ITA
3. Fernando Medina, ESP / Gael Touya, FRA
5. Joszef Navarette, HUN
6. Marcin Sobala, POL
7. Cedric Seguin, FRA
8. Kende Fodor, HUN

Deutsche Plazierungen:

12. Steffen Wiesinger (TBB), 35. Michael Huchwajda (TBB),
37. Willi Kothny (CTG-Königsbacher), 38. Eero Lehmann (TBB),
41. Jacek Huchwajda (TBB), 50. Dennis Bauer (CTG-Königsbacher),
56. Michael Herm (TSG Eislingen), 60. Christian Kraus (TSG Eislingen),
76. Mario Krause (CTG-Königsbacher), 88. Martin Kindt (TBB)


Paul Preis wird Vize-Europameister
der Senioren

Moulins: Paul Preis von der Fechtgemeinschaft CTG-Königsbacher wurde Vizemeister bei der Europameisterschaft der Senioren in Frankreich. Preis mußte durch zwei Vorrunden, war im Viertelfinale gegen den Italiener Carrara erfolgreich, setzte sich anschließend gegen den Schweizer Howalt durch und unterlag erst im Endkampf gegen den Franzosen Gesa Kas.

Nagykanizsa: Beim Säbel Weltcup der Damen im ungarischen Nagykanizsa kam Sabine Thieltges zusammen mit drei weiteren deutschen Säbelfechterinnen unter die letzten 16. Die Juniorin hält somit Anschluß an die deutsche Aktiven-Spitze.

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