Trotz Bronze der deutschen Florettmannschaft mit Johannes Krüger war das Abschneiden der Koblenzer Fechter enttäuschend, auch wenn Kothnys sechster Platz im Einzel zumindest vereinsstatistisch als Erfolg zu Buche schlägt. Aber: Wer wie Krüger, Bauer und Kothny nach dem Olympiaticket Ausschau hält, für den ist alles andere als eine Medaille ein schlechtes Resultat. Da tröstet sich Willi auch nicht darüber hinweg, daß er den späteren Europameister - bis zum 12:10 stets in Führung liegend - beinahe besiegt hätte und daß die für die Rangliste bedeutungslose Europameisterschaft lediglich als Vorbereitungsturnier für das erste Deutsche Q-Turnier Ende November in München "mitgenommen" wurde. Denn: Hätte, könnte, würde, wenn... sie zählen nicht im Sport.
Auch nicht bei Dennis Bauer. Ein guter Fight gegen Piotr Kuzieba, aber mit 13:15 verloren, bedeutete das Aus in der Runde der letzten 32. Der Traum von der Titelverteidigung war damit für den letzten Junioren-Europameister ausgeträumt. Was blieb war die Ernüchterung über Platz 23.
Schwarzer Tag ebenfalls für Johannes Krüger. Noch vor einer Woche applaudierte ihm beim Juniorenweltcup der Florettfechter an gleicher Stelle der Deutsche Fechterbund zu seinem dritten Platz. Bei der schwächer besetzten Europameisterschaft aber war bereits vor dem Finale Schluß: Platz 13. Nomen est omen. Aber es sollte im Mannschaftskampf - trotz Bronze - schlimmer kommen. Im Viertelfinale gegen Polen trat der bis dahin recht stabile Koblenzer mit 40:35 als Schlußkämpfer an, verlor acht Punkte in Folge, mit ihm unterlag die Deutsche Mannschaft mit 43:45. Der wohl bitterste Tag in der Fechtkarriere Krügers. Trainer Uli Schreck beschwichtigt: "Auch ein Weltklassefechter darf mal einen black-out haben.".
Und da sich Willi Kothny in Solidarität zu seinem Markenbildchenweg-Nachbarn übte, ahmte er Krüger im Säbel-Mannschaftskampf nach und vergeigte gegen Frankreich einen vier Punkte-Vorsprung zu einer enttäuschenden 44:45-Niederlage. Am Ende Platz acht und die Erkenntnis: daß auch nach dem Zusammenschluß der beiden Koblenzer Fechtvereine dem Training der Leistungsträger höchste Priorität eingeräumt werden muß.
Nächster Prüfstein: 21. November, 19:00 Uhr, CTG-Königsbacher gegen die deutsche Nationalmannschaft im Autohaus Korn.