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Degenfechter ohne Medaillen

Quelle: sport.de

Sydney: Deutschlands Degenfechter bleiben bei den Olympischen Spielen in Sydney ohne die erwarteten Medaillen. 48 Stunden nach der Enttäuschung im Einzel gingen Weltmeister Arnd Schmitt (Leverkusen), Marc-Konstantin Steifensand Heidenheim) sowie die Tauberbischofsheimer Jörg Fiedler und Daniel Strigel auch im Mannschaftswettbewerb leer aus. Den Olympiasieg holten sich die italienischen Degenfechter. Im «sudden death» setzte sich die Squadra Azzurra mit 39:38 gegen Weltmeister Frankreich durch (Bild). Bronze ging an Kuba.

Nach dem unbefriedigenden Abschneiden des deutschen Teams scheinen personelle Konsequenzen nicht ausgeschlossen. Der in der Fechterschmiede Tauberbischofsheim weitgehend isolierte Bundestrainer Alexander Pusch steht nach dem Sydney-Ergebnis auch im Deutschen Fechter-Bund auf dem Prüfstand. Alex Pusch sei auf Grund seiner Dienstjahre praktisch unkündbar. Aber es gebe ja auch die Möglichkeit einer Versetzung, stellte DFB-Präsidentin Erika Dienstl vielsagend fest.

Enttäuscht zeigte sich auch Schmitt, der gegen Kuba das letzte Gefecht bestritten hatte. Sie seien alle voll motiviert gewesen und hätten alles gegeben. Aber 44:45 ist das knappste Ergebnis, und das ist bitter, aber so sei Sport, konstatierte der Weltmeister.


Deutsche Klingen weiter stumpf

Quelle: sport.de

Sydney: Die deutschen Fechter geben auf der Planche in Sydney weiter ein trauriges Bild ab. Auch im Mannschaftswettbewerb der Degen-Frauen setzte sich die Serie der Pleiten fort. Imke Duplitzer, Claudia Bokel und Katja Nass (Bild) wurden nach Niederlagen gegen Russland (43:45) und Frankreich (33:45) und einem Sieg über Norwegen (45:39) nur Sechste. Die Goldmedaille holte sich Russland durch ein 45:35 über die Schweiz. Bronze ging an China mit 41:39 gegen Weltmeister Ungarn.

Das Drama im Convention Center in Darling Harbour hatte schon vorher seinen Lauf genommen. Mit einer eindrucksvollen Leistung hatte das deutsche Trio nach acht Gefechten gegen die Russinnen eine 36:32-Führung herausgefochten. Doch Imke Duplitzer verspielte gegen die Olympia-Vierte Tatjana Logunowa den komfortablen Vorsprung und verlor 43:45. Bei Fechtpräsidentin Erika Dienstl flossen daraufhin auf der Tribüne die Tränen der Enttäuschung.

Hans-Jürgen Hauch hatte sich als erster gefangen. Acht Kämpfe lang sei Alles nach Wunsch und Plan gelaufen. Nur der neunte sei daneben gegangen, sagte der Trainer von Imke Duplitzer. Wie schon bei der WM 1999 in Seoul gegen die Schweiz konnte die Heidenheimerin eine Führung nicht über die Zeit bringen. Die Unglückliche selbst sagte später mit feuchten Augen: «Die Medaillen werden im Himmel vergeben.» Sie habe panische Angst gehabt, das Gefecht zu verlieren, verriet Duplitzer. Das sei es wohl gewesen, was sie blockiert habe. Immerhin rettete das Trio durch den Sieg über Norwegen die weitere Zugehörigkeit zum A-Kader.

Matthias Behr fiel es schwer, die erneute Pleite zu verkraften. Es habe unheimlich weh getan. Bei Imke habe er gedachte, er sei im falschen Film, sagte der Teamchef. Man frage sich schon, ob sich aller Aufwand lohne, wenn in ein paar Minuten der Lohn der ganzen Arbeit verloren gehe. Trotzdem verbreitete Behr Durchhalteparolen: Es sei schwer, jeden Tag auf Morgen zu hoffen. Aber er lasse den Kopf noch nicht hängen, denn „da komme noch was.”


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