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Bauer und Kothny locker weiter
Säbelfechterin Sabine Thieltges unterliegt im Achtelfinale und belegt Platz 16 -
Für Dennis und Willi geht es um Medaillen


Bericht von Dirk Kurz in der Rhein-Zeitung, 05.11.1999

Seoul: Bei den Fecht-Weltmeisterschaften in Seoul kämpfte sich Sabine Thieltges auf den 16. Platz. Ihre Säbelkollegen Willi Kothny und Dennis Bauer zogen derweil ungefährdet in die Runde der letzten 64 ein.

Die Schrecksekunde ereignete sich im fünften Gefecht. Zwei zu null führte Dennis Bauer, als er und der Ukrainer Wladimir Loukaschenko auf der Planche zusammenprallten. Der Koblenzer hielt sich sofort den Ellenbogen seines Waffenarmes, so dass Bundestrainer Joachim Rieg Physiotherapeut Raimund Valk herbeirief. Leichtes Überstreck-Trauma lautete die Diagnose, die Bauer nach kurzer Behandlung aber nicht davon abhielt, die Auseinandersetzung mit dem Ukrainer fortzusetzen. Und Loukaschenko mit 5:1 klar zu bezwingen.

„Im ersten Moment schoss mir schon einiges durch den Kopf”, erinnert sich Dennis Bauer später. Da hatte er im letzen Vorrundengefecht allerdings auch den Hongkong-Chinesen King Tung Lai (nach 1:4-Rückstand) mit 5:4 bezwungen. Es war Sieg Nummer sechs im sechsten Duell; und so zog der 18-jährige Koblenzer mit einer makellosen Bilanz in die Runde der letzten 64 ein, mit der heute der Kampf um die Medaillen beginnt. „Das mit dem Ellenbogen kriegen wir hin” ließ Valk Bauer wissen.

In der Direktausscheidung darf erwartungsgemäß auch Willi Kothny mitmischen. Der Europameister und Junioren-Weltmeister leistete sich in seinem Vorrunden-Pool lediglich eine 3:5-Niederlage gegen den Koreaner Hyon Soo Lee, „der sich unheimlich lang machen konnte”. Ansonsten aber, fand der 20-Jährige, gab‘s „an meiner Leistung nichts zu mäkeln”.

Während Kothny sich heute im K. o.-Gefecht mit Chunsheng Zhao (China) auseinandersetzen muss, trifft Bauer zunächst auf den Russen Alexei Diatschenko. Beide Koblenzer starten in unterschiedlichen Pools und könnten frühestens im Halbfinale aufeinandertreffen.

Einen versöhnlichen Abschluss fand das WM-Debüt von Sabine Thieltges. Die 18-Jährige, die tags zuvor noch stark an ihren Fähigkeiten gezweifelt hatte, legte in der K. o.-Runde auf dem Weg zu Platz 16 ein „phantastische Leistung hin”, wie Bundestrainer Joachim Rieg fand. Mit 15:6 fegte die Koblenzerin zunächst Alejandra Benitez (Venezuela) von der Planche und ließ sich anschließend auch nicht vom furiosen Auftakt der Ungarin Orsolya Nagy beeindrucken, der sie nach 1:6-Rückstand noch das Nachsehen (15:11) erteilte.

Im Achtelfinale war die Russin Natalia Makeeva beim 7:15 allerdings nicht zu bezwingen. „In Anbetracht der miserablen Vorrunde kann ich echt zufrieden sein”, fasste Sabine Thieltges zusammen.


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