« Vorherige Meldung Gesamtübersicht Nächste Meldung »  

Ein Albtraum

Meldung vom 04.12.2003, Copyright © 1998-2003 - www.kothny.de

Ich, Erik Kothny, Manager von Säbelfechter Wiradech Kothny und dessen Trainer Somkhit Phongyoo, hatte folgendes Erlebnis:

Mein Sohn Wiradech Kothny ist deutscher Nationalfechter, und er tut mit seinem Trainer Somkhit Phongyoo sein Bestes, um sich auf Olympia in Athen vorzubereiten. Doch da gibt es ein Umfeld, das scheint es darauf anzulegen, ihn nach besten Kräften zu boy- kottieren.

Der Deutsche Fechtverband hält das Datum seiner Qualifikations- turniere bis zum letzten Augenblick geheim, sodass eine gezielte Vorbereitung nicht möglich ist. Anfragen werden erst gar nicht beant- wortet. Die Deutschen Meisterschaften werden mehrfach verschoben. Ein genaues Datum ist nicht zu erfahren.

Bei den Weltmeisterschaften erfährt Willi erst ein paar Tage vorher, dass er für seinen Nation starten darf, aber der Fechtverband ist nicht in der Lage, ein Visum nach Kuba zu organisieren. Sein Trainer bekommt erst gar keine Genehmigung zur WM zu fahren. Er tut es schließlich auf eigenen Kosten.

Auch zu den Europameisterschaften gibt es für den Trainer kein Ticket, obwohl sie im eigenen Land stattfinden. Wieder fährt er auf eigene Kosten.

Von Verbandsfunktionären wird dem Trainer vorgeworfen, er würde seinen Job nicht tun. Dabei stehen alle seine Schüler in allen Altersklassen auf den ersten Positionen der Deutschen Rangliste. Um das nicht augenfällig werden zu lassen, werden die Ranglisten seit Monaten nicht upgedatet. So erfährt niemand, wie gut Somkhits Schüler sind. Anfragen um Updates werden ebenfalls nicht bewantwortet.

Dann kommt es zu einem Gespräch mit dem Präsidenten. Willi findet ein offenes Ohr. Erstmals soll zu den Südosteuropäischen Spielen auch sein Trainer Somkhit mitfahren dürfen. Doch wenig später heißt es, er müsse Flug und Aufenthalt selber zahlen. Somkhit ist bereit, das zu tun. Doch dann wird er ab- geblockt: Angeblich würde man für ihn keine Akkreditierung bekommen. Somkhit könne sich ein Eintrittticket kaufen, um seinem Schüler beim Kampf zuzusehen. Komisch nur: Sogar bei Olympia in Sydney hatte Willis Heimtrainer eine Tagesakkreditierung bekommen, und konnte seinen Schüler vor allen Wettkämpfen trainieren - das A und O für einen erfolgreichen Kampf.

Und so fuhr Willi nun allein zu den Südosteuropäischen Spielen.. und in diesem Augenblick wachte ich auf. Und stellte mit Erleichterung fest, dass Willi gar nicht mehr für Deutschland an den Start geht, sondern für Thailand, und daß dort derartige Mißstände natürlich gar nicht erst möglich sind.

Gott sei Dank, es war alles nur ein Alptraum...


              Erik Kothny


  « Vorherige Meldung Gesamtübersicht Nächste Meldung »