Bangkok: Willi Kothny holte nach Gold und Silber bei den Thai Open Bronze beim Weltcup der Säbelfechter. Er unterlag im Halbfinale nur ganz knapp mit 14:15 dem Spanier Fernando Medina. Sieger des Säbelweltcups wurde Domonkos Ferjancsik aus Ungarn. Willi meldet sich mit seiner Weltklasseleistung wieder unter die Top 32 der Weltrangliste zurück.

Nach einem Jahr Dornröschenschlaf ist Willi wieder da. Imponierend, wie der Thai-Koblenzer seine Gegner aus dem Weg räumte: Aufgrund seiner Weltranglistenposition direkt unter die ersten 32 gesetzt, schlug die thailän- dische Nr. 1 erst Edward Daliva aus den Philippinen mit 15:5 und räumte den Koreaner Seung Hwan Oh nicht minder überlegen mit 15:7 aus dem Weg - für die Thais besonders wichtige Siege, haben sie doch gegen ihre asiatischen Nachbarn so etwas wie einen Komplex. Der richtige Brocken aber kam erst im Viertelfinale gegen den Spanier Jorge Pina. Hier musste sich Kothny gegen einen aus der Top Ten der Weltrangliste beweisen - und der Thai schaffte es: Im königlich/königlichen Duell besiegte der Siamese den Iberer 15:13. Doch sein Kollege Fernando Medina nahm ”Rache” und stahl Kothny mit denkbar knappen 14:15 die Show vor heimischen Publikum.

Nun: Der 1. Weltcup in Bangkok war sicher alles andere als erstklassig besetzt, doch die Thais handelten das Event mit Bravour. Fernando Casares kommentierte gar: „Der beste und schönste Weltcup, den ich je erlebt habe.” In der Tat, die Thais taten alles, um ihre Gäste zufrieden zu stellen: Erstklassiges Hotel in der Nähe der Wettkampfstätte, funktionierender Shuttle-Service und eine Zeremonie, wie man sie sonst kaum erlebt. Dazu Preisgelder für die ersten acht zwischen 1.500 und 500 Dollar. Wer kann es den gastfreundlichen Thais da verübeln, wenn es an manchen mangelte: Zeiteinteilung, Obmannqualifikation, Durchsagen. Aber dieses Manko dürften sie bis zum nächsten Weltcup abgestellt haben, wenn sich die wirkliche Weltspitze in Bangkok zur Olympiaqualifikation ein Stelldichein gibt.

Hervorzuheben bliebe noch die Genugtuung von Willis Trainer Somkhit Phongyoo: Ein Jahr lang hatte er mit Willi alle Tiefen durchlitten und als Trainer schon fast sein Gesicht verloren, doch nach Gold und Silber bei den Thai Open und nun Bronze im Weltcup, steht er wieder ganz oben in der Trainer Hitliste des siamesischen Königreiches. Auch das sein Schüler Wongsakun Junsangsee unter die letzten 32 kam, ist für thailändische Verhältnisse eine ”Sensation”: Ein Kadett macht den Nationalfechtern Aekathet und Datchakorn die Plätze streitig. Sein Renommée als bester thailändischer Säbeltrainer dürfte gerettet sein, haben mit Natee und Phattana und Phurin zwei weitere seiner Schüler Weltcuppunkte eingefahren.