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Vor einem Jahr verabschiedete sich Willi Kothny
aus dem deutschen Nationalteam

Meldung vom 07.02.2003, Copyright © 1998-2003 - www.kothny.de

Bonn: Mit einem neunten Platz und als bester Deutscher beim Grossen Preis von Bonn verabschiedet sich Willi Kothny vor einem Jahr aus der deutschen Säbel-Nationalmannschaft.

Damals hatte Kothny nach beherztem Kampf gegen den Franzosen Jean Baptiste Semmartin mit 14:15 den Kürzeren gezogen; dann wurde er von Teamchef Matthias Baehr, Trainer Jochen Rieg und Sportdirektor Klaus Janka noch in der Halle gebeten, sich sofort für oder gegen Deutschland zu entscheiden. Zu dieser Situation war es gekommen, weil Willi in Thailand ein Studium aufgenommen hatte und wegen der teuren Anreisen aus Bangkok die Teilnahme an den Weltcups nicht gesichert war. Der Deutsche Fechterbund sah sich außerstande, die Flugtickets zu bezahlen.

Zu einem klaren Ja oder Nein gedrängt, sagte Willi damals, sein künftiges Umfeld sei Thailand, dort wohne er, dort studiere er, dort habe er seine Freunde und seinen Trainer; es sei daher logisch wenn er sich auch fechterisch früher oder später an seinem Geburtsland orientiere.

Noch bevor Pozdniakov seinen Siegtreffer landete, wurde Kothny aus dem deutschen Nationalkader entlassen. Sportdirektor Klaus Janka bedauerte den Schritt Kothnys, sei er doch als Medaillengewinner eine große Hoffnung für den deutschen Fechtsport gewesen. Der DFB habe deshalb auf die schnelle Entscheidung gedrängt, da er an den Aufbau der deutschen Olympiamannschaft für Athen denken müsse. Willi zeigte Verständnis für die Situation des DFB, bat aber auch, seine Entscheidung zu respektieren. Beide Seiten einigten sich, in Frieden von einander zu scheiden.

Mittlerweile ficht Wiradech Kothny für sein thailändisches Geburtsland. Zu seinen ehemaligen deutschen Kollegen besteht kein gespanntes Verhältnis, auch wenn es in der Hitze des Gefechtes auf der Planche kein Pardon gibt.

In Thailand ist Kothny mittlerweile unangefochten die Nr. 1, in der Weltrangliste allerdings konnte er sich nicht auf Platz 3 halten. Der zweifache Olympiadritte von Sydney ist inzwischen auf Platz 17 abgerutscht. Beim Weltcup in Bonn am 15./16. Februar hofft Willi, sich wieder unter die besten 16 Sabreure der Welt zu fechten.


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