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Herzliche Weihnachtsgrüsse aus Thailand

Meldung vom 25.12.2002, Copyright © 1998-2002 - www.kothny.de

Als ich den letzten ”Fechtsport” aufschlug, traute ich meinen Augen kaum, dass die Firma Allstar mit meinem Olympiabild frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr wünscht. Nach ein wenig Nachdenken aber fand ich das eine dolle Werbung.

Allstar wirbt mit einem ”Abtrünnigen”, mit jemanden, der die ”Fahne gewechselt hat”. Doch eigentlich ist es ganz anders, denn zwischen Allstar und mir hat sich, trotz des Wechsels nach Thailand, nichts geändert. Ein freundlicher Herr Messemer steht mir mit Rat und Tat zu Seite und ein ebenso freundliches Team unterstützen mich wie eh und je nach besten Kräften. Denen bei Allstar geht es offensichtlich um den Fechtsport, egal ob jemand die Buchstaben GER auf dem Rücken trägt oder THA.

Und das finde ich gut so.

Ich wünschte mir dieses selbe gute Verhältnis zu all denen, mit denen ich früher mit dem GER auf dem Rücken Fechtsport betrieben habe. Als ich in Sydney zweimal olympisches Bronze gewann, ertönte das Deutschlandlied - es wird mir bis zum Lebensende im Ohr bleiben.

Jugenderinnerungen brennen sich in die Seele ein.

Auch wenn ich jetzt für Thailand starte, so hat sich menschlich nichts geändert. Der einzige Unterschied ist, dass ich statt der Buchstaben GER jetzt THA auf dem Rücken trage. Das ist aber auch schon alles, sieht man vom Geld ab, das jetzt spärlicher fließt. Wenn andere Leute mehr dahinter sehen, denken sie eher nicht an das Verbindende im Sport, sondern an das Trennende der Rassen und Nationen. Und diese Gedanken sind mir fremd. Ich bin Thai und bleibe dennoch Deutscher - auf alle Fälle aber bleibe ich Sportsmann und glaube an das Verbindende im Sport über alle Grenzen hinweg - wie Allstar, die ein Jahr nach meinem Wechsel in einer offiziellen Zeitschrift des deutschen Fechterbundes immer noch mit einem Olympiabild von mir werben.

Wie sehr ich mit Deutschland verbunden bin, zeigt sich gerade jetzt, zu Weihnachten. Am Heiligen Abend schrieben wir auf unserer Uni eine Klausurarbeit. Danach schloss ich mich den deutschen Studenten an, die in der Wohnung eines Kommilitonen Weihnachten feierten. In Thailand sind die Weihnachtsfeiertage ganz normale Arbeitstage. Für mich nicht. Weihnachten wird für mich immer etwas Besonderes bleiben.

In diesem Sinne wünsche ich allen gesegnete Weihnachten und ein erfolgreiches 2003 !

Euer


Willi Kothny


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