« Vorherige Meldung Gesamtübersicht Nächste Meldung »  

Willi Kothny verabschiedet sich mit Platz 9
aus dem deutschen Nationalteam

Meldung vom 17.02.2002, Copyright © 1998-2002 - www.kothny.de

Bonn: Mit einem neunten Platz und als bester Deutscher beim Grossen Preis von Bonn verabschiedet sich Willi Kothny von der deutschen Nationalmannschaft. Turniersieger wurde der Russe Stanislav Pozdniakov mit einem 15:8 gegen seinen Landsmann Sergej Charikov.

Kaum hatte Willi Kothny nach beherztem und spannen- dem Kampf gegen den Franzosen Jean Baptiste Semmartin mit 14:15 den kürzeren gezogen, musste er gegenüber Teamchef Matthias Baehr, Trainer Jochen Rieg und Sportdirektor Klaus Janka Farbe bekennen. Bevor die acht Finalisten auf die Planche gingen, verlangten die DFB-Oberen von Willi die Entscheidung ab, ob er weiter für die deutsche Nationalmannschaft zur Verfügung steht oder nicht. Zu einem klaren Ja oder Nein gedrängt, sagte Willi, sein künftiges Umfeld sei Thailand, dort wohne er, dort studiere er, dort habe er seine Freunde und seinen Trainer; es sei daher logisch wenn er sich auch fechterisch früher oder später an seinem Geburtsland orientiere.

Noch bevor Pozndiakov seinen Siegtreffer landete, wurde Kothny aus dem deutschen Nationalkader entlassen. Sportdirektor Klaus Janka bedauerte den Schritt Kothnys, sei er doch als Medaillen- gewinner eine grosse Hoffnung für den deutschen Fechtsport gewesen. Der DFB habe deshalb auf die schnelle Entscheidung gedrängt, da er an den Aufbau der deutschen Olympiamannschaft für Athen denken müsse. Willi zeigte Verständnis für die Situation des DFB, bat aber auch, seine Entscheidung zu respektieren. Beide Seiten einigten sich, in Frieden von einander zu scheiden.

Die Zukunft des Säbelasses ist nach dieser Entscheidung ungewiss: Sein Schicksal liegt nun in Händen des thailändischen und deutschen Fechterbundes, der FIE, dem IOC und den NOKs von Deutschland und Thailand. Bei so vielen Stühlen könnte es leicht sein, dass der Sportler Kothny zwischen allen zum Sitzen kommt.

Beim Grossen Preis von Bonn indes hat Willi gezeigt, dass er zu den besten Fechtern der Welt zählt: Gegen den Koblenzer Mario Krause setzte er sich mit 15:10 durch und auch der Ungar Kende Fodor leistet nicht wesentlich mehr Widerstand. Dass es am Ende gegen den Finalisten Jean Baptist Semmertin nicht zum Siegtreffer langte, lag in der Hand von Fortuna - blamiert hatte sich der Bangkok-Koblenzer bei seiner 14:15 Niederlage jedenfalls nicht, im Gegenteil: Willi hatte gezeigt, dass er athletisch mit den Grossen mithalten kann - nur im Kopf war er offensichtlich nicht ganz frei. Dies könnte sich ändern, wenn er jetzt weiss, wo er sein Nest bauen kann.


Keine Frames ? Gehen Sie bitte zur Startseite !

  « Vorherige Meldung Gesamtübersicht Nächste Meldung »