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Stanislav Pozdniakov erneut Säbel-Weltmeister -
Willi Kothny von Ägypter aus dem Rennen geworfen

Meldung vom 27.10.2001, Copyright © 1998-2001 - www.kothny.de

Nîmes: Der Russe Stanislav Pozdniakov wurde im fran- zösischen Nîmes zum dritten Mal in seiner Karriere Welt- meister im Säbelfechten. Vor der Kulisse der Stierkampf- arena besiegte er den Lokalmatador Julien Pillet mit 15:10.

Willi Kothny aus Koblenz erreichte als einziger Deutsche das Finale der letzten acht, musste sich jedoch dem späteren Bronzemedaillengewinner Matthieu Gourdain aus Frankreich mit 15:14 geschlagen geben. Am Ende blieb für ihn der sechste Platz.

„Ich wollte so gerne eine Medaille mit nach Koblenz nehmen”, schüttelte er immer noch ungläubig den Kopf, als er nach seiner Niederlage seine sieben Sachen packte, um als Zuschauer zum Endkampf in die römische Arena in der Stadtmitte zu fahren. Was war passiert: Im Viertelfinale drehte der ägyptische Obmann beim Stand von 14:12 für den Koblenzer drei Entscheidungen um und verhalf dem Lokal- matadoren zum Sieg.

Dem Ägypter ist dabei kein Vorwurf zu machen, er tat sein Bestes. Doch wegen seiner Unerfahrenheit war er der Situation eines Finalkampfes ganz einfach nicht gewachsen. Schuld an der Niederlage Kothnys trifft das technische Direktorium und die FIE. Zur Politik der Herren gehört es, auf der Suche nach Stimmen für die nächste Wahl, Exoten zu hofieren und mit Aufgaben zu betreuen, denen sie dann nicht gewachsen sind. So auch hier. Ein unerfahrener Obmann gehört einfach nicht ins Finale einer Weltmeisterschaft. Doch es rührt die Herren wenig, wenn die Trainingsarbeit eines Jahres durch Fehlentscheidungen zunichte gemacht wird.

Willi hatte Gourdain eigentlich das ganze Gefecht hindurch recht gut unter Kontrolle, doch gegen die zwei grundsätzlichen Gegner in der entscheidenen Endphase hatte er keine Chance. Im persön- lichen Gespräch lange nach dem Turnier räumte der Ägypter ein, dass er im Finale gar nicht jurieren wollte, sondern nur nach Nîmes gekommen war, um Erfahrung bei Vorrunden zu sammeln, aber der Einteilung durch das technische Direktorium könne er sich nicht entziehen. Selbst Endkampfteilnehmer und Vizeweltmeister Julien Pillet räumte ein, dass sein Mannschaftskamerad Gourdain zu Un- recht gegen Kothny gewonnen hatte.

Doch dafür kann sich ein Willi Kothny nichts kaufen. Gut möglich, dass er das Spiel der Funktionäre auf Kosten der Sportler so nicht länger mitspielen will. Als Sportler sind ihm dabei die Hände gebun- den, aber der Gedanke sei erlaubt, warum die deutschen Vertreter in der FIE und im technischen Direktorium so etwas zulassen. Diese Herren mögen ab der WM in Nîmes die Stimmen der Ägypter haben, die von Willi Kothny haben sie nicht. Pech für Mungo: Er darf nicht wählen, und einem Kampf stellen sich die Herren nicht. Aber vielleicht gehen sie auf den Vorschlag von Kothny ein, die elektronische Zeitmessung dahin- gehend zu verändern, dass dem Obmann die Möglichkeit genommen wird, Treffer nach gutdünken zu interpretieren.

Übrigens: Auch Dennis Bauer wurde Opfer von Obmannentscheidungen. Er schied sogar schon im KO der letzten 64 aus. Michael Herm unterlag ebenfalls im 64er-KO, Christian Kraus folgte in der Runde der letzten 32. Bei den Säbeldamen schied Sabine Thieltges nach verkorkster Vorrunde im 64er-KO gegen Anne-Lise Touya aus Frankreich mit 15:2 aus.


Platzierungen Herrensäbel:

  1. Stanislav Pozdniakov, RUS
  2. Julien Pillet, FRA
  3. Matthieu Gourdain, FRA
  4. Rafal Sznajder, POL
  5. Sergej Charikov, RUS
  6. Wiradech Kothny, GER
  7. Damien Touya, FRA
  8. Volodomir Lukachenko, UKR

Weitere deutsche Platzierungen:
  1. Christian Kraus
  2. Michael Herm
  3. Dennis Bauer

Offizielle Website: www.escrime2001.com

Nîmes Homepage: www.ville-nimes.fr


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