Koblenz: Der prestigeträchtige Mannschaftsbewerb im Herrenflorett nahm am Abschlusstag der Fecht-Europameisterschaft in Koblenz einen unerwarteten Lauf und sorgte für einige sensationelle Ergebnisse. Den Titel sicherte sich in diesem Szenario aber ein klarer Favorit. Einen Tag nach der Mannschafts-Goldmedaille im Damensäbel feierte Deutschland den zweiten Titelgewinn. Ralf Bißdorf, Lars Schache, Christian Schlechtweg und Dominik Behr sicherten sich im Finale gegen Belgien einen 45:31-Sieg. Cedric Cohy, Marc Pichon und Co. sorgten zwar auch im Finale für tolle Gefechte, Deutschland geriet aber im Laufe des Finales nie in Gefahr.

Im Halbfinale siegte die deutsche Florett-Mannschaft gegen Polen. Ralf Bißdorf zeigte als neunter und letzter Fechter trotz eines Rückstands von zwei Punkten keine Nerven und führte Deutschland zum viel umjubelten 45:44-Sieg. Im zweiten Halbfinale siegte überraschend das belgische Team. Mit einer beeindruckenden Leistung führte Cedric Cohy sein Team zum 45:39-Erfolg über Russland und somit in das Finale.

Besonders bemerkenswert: Weder die Fechter aus Portugal, Österreich noch Italien, die bei den Europameisterschaften in Madeira alle auf dem Podest gestanden sind, schafften den Sprung bis in das Halbfinale. Österreich musste sich nach einem ungefährdeten Erstrundensieg (45:39) über Ungarn im weiteren Turnierverlauf Ralf Bißdorf und Co. geschlagen geben. Michael Ludwig, Marco Falchetto, Benny Wendt und Gerd Salbrechter verloren gegen Deutschland ohne jede Chance mit 15:45 - durch Siege über Portugal (45:35) und Italien (45:38) kamen die Österreicher letztendlich auf den fünften Endrang. Die als Nummer eins gesetzten Italiener - mit dem aktuellen Florett-Europameister Simone Vanni - verbuchten gegen Belgien in der zweiten Runde ebenfalls eine Niederlage (44:45). Auch für die portugiesische Mannschaft mit Joao Gomes, Alvaro Monteiro, Hugo Miranda und Marco Goncalves erfüllten sich die Medaillenträume nicht. Portugal verlor gegen Polen - mit Vize-Europameister Adam Krzesinski - unglücklich mit 44:45 und landete auf Platz acht.

Bei den Herren erwischte die Säbelmannschaft mit Dennis Bauer, Michael Herm und Philipp Grimm einen hervorragenden Start und räumte Rumänien aus dem Weg. Im Halbfinale gab es eine Klatsche von Russland. Im Kampf um Bronze wäre dem ersatzgeschwächten Team von Jochen Rieg beinahe eine Sensation geglückt. Mit nur 45:44 schrammten die Deutschen an der Medaille vorbei.

Willi Kothny konnte im Manschaftkampf aus gesundheitlichen Gründen nicht eingreifen.

Ergebnisse Herrensäbel Mannschaft: Russland Frankreich Ungarn Deutschland Italien Polen Weissrussland Rumänien

Ergebnisse Herrenflorett Mannschaft:   Die endgültigen Platzierungen   liegen leider nicht vor.