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EM in Koblenz: Lokalmatador Willi Kothny geht geschwächt ins Rennen

Virus und Streitigkeiten
setzen dem Säbel-Ass zu

Rhein-Zeitung vom 06.07.2001, RZ-online-Bericht von Alexander Sarter, sid - Foto: Archiv

Koblenz: Eigentlich wollte Wiradech Kothny am Freitag in seiner Heimatstadt Koblenz Europameister im Säbel-Fechten werden, aber eine hartnäckige Virusinfektion und ein Intrigenspiel scheinen die "Operation Gold" schon im Vorfeld zur "Mission Impossible" werden zu lassen. Der zweifache Bronzemedaillen-Gewinner von Sydney wird zwar an den Start gehen, aber die andauernde Auseinandersetzung mit der Vorsitzenden seines Fecht-Klubs und die kürzlich aufgetretene Krankheit setzen ein dickes Fragezeichen hinter seine derzeitige Form.

"Willi hat uns am Mittwoch mitgeteilt, dass er am Freitag unbedingt fechten will, und wir freuen uns auf seinen Start", verkündete der Teamchef des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB), Matthias Behr, am Rande der EM mit großer Erleichterung. Der Start des 21-Jährigen war Anfang der Woche in weite Ferne gerückt, nachdem Kothny vom letzten Weltcup der Saison Ende Juni auf Kuba nicht nur mit dem Sieger-Pokal, sondern auch mit einer Magen-Darm-Infektion zurückgekommen war. Nun soll eine Behandlung mit Infusionen den Lokalmatador wieder fit gemacht haben.

Ärger um Vereinswechsel

Doch ein guter Gesundheitszustand "Willis" ist nur die halbe Miete auf dem Weg zum erstrebten Titel. Mehr noch als die Krankheit belasten den Sympathieträger des DFeB die Streitigkeiten mit Monika Sauer, der Chefin seines Klubs CTG Königsbacher. Nachdem Kothny im vergangen Jahr angekündigt hatte, seinen eigenen Verein zu gründen, soll Sauer, die auch dem Koblenzer Stadtrat angehört, den damaligen Abiturienten unter Druck gesetzt haben. Kothnys Vorwurf: Sauer habe im nahegelegt, den Verein nicht zu verlassen, wenn er seinen Schulabschluss nicht riskieren wolle, der ohne ihre Unterstützung in Gefahr sei.

Wogen sind noch nicht geglättet

"Ich habe das nie gesagt. Ich kann das gar nicht gesagt haben. Ich habe doch keinen Einfluss auf die Schulbehörde und Willi weiß das auch", erklärte dagegen Sauer und wehrt sich gegen die Anschuldigungen ihres ehemaligen Vorzeige-Athleten. Mittlerweile hat der Weltranglisten-Dritte zwar sein Abitur, aber die Wogen sind längst nicht geglättet. Vater Erik Kothny fordert den Rücktritt Sauers vom Amt der Vereins-Vorsitzenden und eine Entschuldigung bei seinem Adoptiv-Sohn.

Trainer Behr: "Sehe die Sache mit Unbehagen"

Den Verantwortlichen des DFeB bereitet das Theater um seinen Parade-Fechter Kopfzerbrechen. "Wir sehen seine Situation mit großem Unbehagen. Hoffentlich färbt das Gerangel nicht leistungsmäßig auf Willi ab", sagte Teamchef Behr. Doch die Hoffnung Behrs scheint ein frommer Wunsch zu bleiben, erklärte Kothny Mitte Juni seinen definitiven Wechsel zum eigenen Klub, dem FKC Koblenz, zum ersten Januar des kommenden Jahres. Ob das Säbel-Ass den ganzen Rummel um seine Person weggesteckt hat, wird sich schon beim Einzel-Wettbewerb am Freitag zeigen.

Kommentar von Erik Kothny zu o. a. Zeitungsartikel:

Zur Aussage Monika Sauers und ihrer Glaubwürdigkeit nur so viel: Der Rechtsanwalt der CTG-Vorsitzenden hatte mir in einem Schreiben vom 29.03.2001 Seite 4 Ziffer f. im Namen seiner Mandantin erklärt, dass „wir Willi (Kothny) auf die Folgen hingewiesen haben, wenn er nicht mehr für die FG (Fechtgemeinschaft CTG-Königsbacher) antritt. Wir hatten auch die schulische Situation angesprochen und dass ohne unsere Protektion der schulische Erfolg gefährdet ist.”



Daniel und Paul Preis wechseln
zum Fecht- und Kampfsport Club

Meldung vom 05.07.2001, Copyright © 1998-2001 - www.kothny.de

Koblenz/Andernach: Die Säbelfechter Daniel und Paul Preis haben heute den Wechsel der Startberechtigung von der Fechtgemeinschaft CTG-Königsbacher zum Fecht- und Kampfsport Club Koblenz (FKC) erklärt. Eine solche Erklärung muss drei Monate vor Ende der Saison erfolgen, wenn sie der Sportordnung des Deutschen Fechterbundes entsprechen soll. Ende der Saison ist die Weltmeisterschaft Ende Oktober in Nîmes. Nur bei Einhaltung dieser Regel ist ein Wechsel ohne Sperre möglich. Bis zur WM werden Vater und Sohn Preis also noch weiter für den alten Verein starten.

Mit Daniel Preis kommt ein Säbeljunior zum FKC, der die Lücke zwischen dem zweifachen Bronzemedaillengewinner Willi Kothny und A-Jugend-Landesmeister Friedrich XX (Anm. d. Red.: Name auf Wunsch des Sportlers entfernt) schliesst. Daniel wird von Vater Paul, einem erfolgreichen Senioren-Fechter, trainiert. Daniel Preis hatte sich im vergangenen Jahr für die Kadettenweltmeisterschaft qualifiziert, musste sich aber wegen einer Verletzung mit Platz 27 zufrieden geben. Bei der deutschen Juniorenmeisterschaft wurde der Andernacher Vizemeister. Bei den Aktiven holte er zusammen mit den Bauer-Brüdern den deutschen Meistertitel.

Vater Paul hatte in der letzten Saison Pech: Bei der Senioren-Europameisterschaft erreichte er als bester Deutscher seiner Klasse das Finale. In seiner Abwesenheit waren in der dreistündigen Pause die ersten Finalgefechte vorverlegt worden. Der Diplomingenieur, der die frei Zeit für einen kurzen Sprung nach Hause nutzte, fehlte beim Aufruf und wurde disqualifiziert. Seiner Leistung, das Finale erreicht zu haben, wurde dadurch nicht geschmälert.

Mit Paul Preis steht dem FKC Koblenz nach seinem Wechsel neben Somkhit Phongyoo nunmehr ein zweiter Säbeltrainer zur Verfügung.



Auch Marie-Christin Steil
wechselt zum FKC Koblenz

Meldung vom 05.07.2001, Copyright © 1998-2001 - www.kothny.de

Koblenz: Nach Daniel und Paul Preis hat nun auch die A-Jugendliche Marie-Christin Steil erklärt, ab der neuen Saison von der Fechtgemeinschaft CTG-Königsbacher zum Fecht- und Kampfsport Club zu wechseln. Marie-Christin belegte bei der deutschen B-Jugendmeisterschaft den dritten Platz im Einzel und gewann mit der Mannschaft den Länderpokal. Steil ist nach Manuela Seus das zweite Mädchen in Willi Kothnys Fechtclub.


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