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Dennis Bauer schrammt an Sensation vorbei

Meldung vom 02.04.2001, Copyright © 1998-2001 - www.kothny.de

Boston: Sandra Benad aus Eislingen holte beim Säbelweltcup der Damen Platz fünf. Es siegte Elena Jemayeva aus Aserbaidschan mit 15:11 über die Französin Anne-Lise Touya. Bei den Herren waren Dennis Bauer aus Koblenz und Christian Kraus aus Eislingen mit den Plätzen 11 und 12 beste Deutsche. Hier gewann der Rumäne Mihai Covaliu mit 15:14 gegen den Ungarn Domonkos Ferjancsik.

Nicht mal das Wetter war geeignet, seinen Fuß zu einem Regenerationslauf vor die Tür des Sheraton zu setzen, geschweige denn das einsam in der Pampa gelegene Hotel peper Taxi zum Sightseeing zu verlassen; Sturm, Schnee, Hagel und Regen eiferten darum, dem aufkeimenden Frühling in Nordamerika den letzten Kampf zu liefern. Die Turnierorganisation schien dem Wetter an Gruseligkeit nachzueifern: Wo sind die Busse ? Wann beginnt der Wettkampf ? Und wieso stehen so viele Zuschauer auf der Planche ? Sieht man einmal von den sympathischen ameri- kanischen Fechtern ab, war am Weltcup in Boston immerhin erfreulich, daß man sich mal aus erster Hand informieren konnte, wie Massachusetts richtig geschrieben wird. Ansonsten bot nicht einmal das Finale eine Überraschung: Die Favoriten blieben unter sich.

Zum deutschen Beitrag: Sandra Benad aus Eislingen war als einzige deutsche Säbeldame nach Boston gefahren und schlug sich immerhin bis ins Finale durch. Und fast wäre bei den Männern dem Koblenzer Dennis Bauer die Sensation des Turniers gelungen: Der Bujdoso-Schüler führte in dem Kampf um den Einzug ins Finale gegen den Russen Serguej Charikov bereits 14:9 (im Tennis wären das sechs Matchbälle), verlor dann aber in Erwartung des grossen Sprungs in die Tabellenspitze die Nerven und gab das Gefecht mit 14:15 ab. Was blieb, war Unverständnis über so viel Pech und der Trost vom Trainer. Willi Kothny hatte schon eine Runde zuvor gegen den Franzosen Fabrice Gazin überraschend die Waffen gestreckt. Mungo: „Ich weiß nicht warum, aber meine Beine wollten nicht wie ich.” In der Tat stand der Koblenzer gegen den Franzosen von Anfang an auf verlorenem Posten und konnte in keiner Phase des Kampfes seine gewohnte Schnelligkeit ausspielen.

Lediglich Christian Kraus konnte mit Dennis Bauer mithalten, holte sich aber gegen den Russen Stanislav Pozdniakov eine blamable 15:5-Klatsche ab. Der Rest im deutschen Lager war Schweigen, sieht man einmal von Steven Bauer ab, der nur ganz knapp an Ignacio Casares scheiterte und damit im Feld der letzten 64 hängen blieb. Vor allem enttäuschten die Olympioniken Eero Lehmann und Alexander Weber. Sie flogen bereits in der Runde der letzten 64 aus dem Rennen und verabschiedeten sich aus den Top Ten der deutschen Rangliste. Michael Herm und Michael Huchwajda konnten mit Plätzen unter den letzten 32 ihre deutschen Positionen behaupten.


Platzierungen Herren Säbel:

  1. Mihai Covaliu, ROM
  2. Domonkos Ferjancsik, HUN
  3. Serguej Charikov, RUS / Damien Touya, FRA
  4. Stanislav Pozdniakov, RUS
  5. Zsolt Nemcsik, HUN
  6. Julien Pillet, FRA
  7. Gael Touya, FRA

Deutsche Platzierungen:
  1. Dennis Bauer, Koblenz
  2. Christian Kraus, Eislingen
  3. Willi Kothny, Koblenz
  4. Michael Herm, Eislingen
  5. Michael Huchwajda, TBB
  6. Eero Lehmann, TBB
  7. Steven Bauer, Koblenz
  8. Phillipp Grimm, Eislingen
  9. Harald Stehr, Eislingen
  10. Alexander Weber, TBB
  11. Marc Zimmermann, Eislingen
  12. Markus Schulz, TBB
  13. Martin Kindt, TBB

Deutsche Rangliste:
  1. Willi Kothny (Koblenz), 38 Punkte
  2. Phillipp Grimm (Eislingen), 30 Punkte
  3. Christian Kraus (Eislingen), 26 Punkte
  4. Michael Herm (Eislingen), 26 Punkte
  5. Dennis Bauer (Koblenz), 22 Punkte
  6. Michael Huchwajda (TBB), 16 Punkte
  7. Matthias Grimm (TBB), 14 Punkte
  8. Harald Stehr (Eislingen), 13 Punkte
  9. Martin Kindt (TBB), 12 Punkte
  10. Markus Schulz (TBB), 7 Punkte

Platzierungen Damen Säbel:
  1. Elena Jemayeva, AZE
  2. Anne-Lise Touya, FRA
  3. Elena Netchaeva, RUS / Natalia Makeeva, RUS
  4. Sandra Benad, GER (Eislingen)
  5. Alessia Tognolli, ITA
  6. Pascale Vignaux, FRA
  7. Francesca Angeli, ITA


Deutschland vierter
beim Säbel-Mannschaftsweltcup

Boston: Beim Mannschaftsweltcup der Säbelfechter im amerikanischen Boston holte Deutschland mit Willi Kothny (Koblenz), Christian Kraus, Michael Herm und Phillipp Grimm (alle Eislingen) noch vor den favorisierten Russen den vierten Platz.

Als Appetithäppchen vernaschte die Truppe von Bundestrainer Jochen Rieg das Säbel-Team von El Salvador mit 45:8 und schonte dabei den Eislinger Christian Kraus für die Hauptkämpfe. Für ihn durfte Phillipp Grimm internationale Erfahrung sammeln. Aber schon gegen Polen ging es auf Biegen und Brechen, und Schlusskämpfer Kraus musste schon alles Können aufbieten, um seinen 40:37- Vorsprung mit einem knappen 45:44 ans Ziel zu retten.

Gegen Ungarn, das zuvor schon Russland aus dem Rennen geworfen hatte, war Deutschland ohne echte Chance. Mit 45:30 fertigten die Magyaren die durch den Koblenzer Kothny verstärkte Eislinger Vereins-Mannschaft ab. Als fünfter der deutschen Rangliste war Dennis Bauer nicht mehr vom Bundestrainer nominiert worden. Ein Schritt, der auch ins Auge hätte gehen können.

Gegen Rumänien fehlte den Deutschen dann wohl die nötige Motivation. Mit einer 45:25-Packung revanchierten sich die Mannen um Olympiasieger Mihai Covaliu für die ähnlich hohe Niederlage durch die Deutschen in Sydney, als es um die Bronzemedaille ging.

Immerhin: Mit diesem Ergebnis machte die Rieg-Truppe den achten Platz von Eislingen mehr als wett, und drürfte nun bei der WM in Nîmes an vierter oder fünfter Stelle gesetzt sein. Eine gute Ausgangsposition für einen Medaillenplatz, denn: Wenn es um die Wurst geht, sind die Jungsäbler allemal für eine Überraschung gut.


Ergebnis:

  1. Frankreich
  2. Ungarn
  3. Rumänien
  4. Deutschland
  5. Russland

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