Wiradech "Willi" Kothny
Sportliche Entwicklung

Wiradech, der „Willenstarke”

Wegen diverser Querelen vor Olympia (siehe „Brauerei-Tribunal”) erklärt Willi Kothny, nicht merh für die Fechtgemeinschaft CTG-Königsbacher starten zu wollen, falls sich an der FG-Sportpolitik nichts ändere. Da keines der Vorstandsmitglieder das Gespräch mit ihrem Vorzeigeathleten sucht, gründet Willi zusammen mit Freunden am 4. Januar 2001 den „Fecht- und Kampfsport Club Koblenz e. V.” Sein langjähriger Trainer, der die Loslösung von der FG ursprünglich initiiert hatte, dann aber abgesprungen war, droht seinem „Lieblingsschüler”, ihn vor die Tür zu setzen, falls er den Verein wechsle. Damit ist der Bruch zwischen dem langjährigen Erfolgspaar besiegelt. Willi geht ohne Trainer in die neue Saison, wird auf Anhieb bester deutscher Säbelfechter und belegt Platz 3 in der Weltrangliste. An dieser Stelle sei erinnert: Der Name Wiradech heisst ins Deutsche übersetzt „der Willensstarke”.

Wiradech, der Thailänder

Trotz aller Erfolge zieht sich ein Hauptsponsor von Kothnys neuem Club zurück. Der bereits im ersten Jahr sehr erfolgreiche FKC muss seine Fecht- abteilung wegen mangelnder Finanzen dicht machen. Mit seinem Studium in Bangkok verlegt Kothny ab dem 3. Januar 2002 auch sein Training dorthin. Sein Bruder Somkhit Phongyoo folgt ihm und übernimmt das Training der thailändischen Säbel-Nationalmannschaft, wird dort aber nicht lange geduldet, weil er sein Training nicht auf thailändisches Niveau umstellt.

Wegen mangelnder Trainingspartner führt die Leistungskurve von Willi stark nach unten. Auch die Querelen des Thailändischen Fechtverbandes AFAT setzen ihm zu. Er fällt aus den Top 32 heraus, auch deshalb, weil die AFAT vertragswidrig die Bezahlung zu den Weltcups in New York und Havanna verweigert.

Kothny und Phongyoo beschliessen, sich total auf eigene Beine zu stellen, und gründen einen eigenen Fechtverein, das SFT (Siam Fencing Team). Ihr Training halten sie in einer eigenen Fechtschule ab, dem Nunthanit Fencing Center.

Mit dem 3. Platz beim Weltcup In Thailand beginnt Willis Leistungskurve wieder zu steigen. Im Herbst 2003 wird er Asienmeister, 2004 qualifiziert er sich für Olympia und wird 13. Mit dem Tsunami unterbricht Kothny seine Fechtkarriere und fällt in der Weltrangliste auf Platz 162 zurück, holt jedoch bei den SEA-Games 2005 Gold und Silber für Thailand.

Bei den Asienmeisterschaften 2007 in Doha steht er im Einzel und mit der Mannschaft auf dem Bronzetreppchen. Zwei Tage später wird er wegen einer Sportverletzung operiert und stellt sich nach der Reha der Olympiaqualifikation. Ende 2007 tritt wieder dem Deutschen Fechterbund bei und reiht sich als 16. in die Deutsche Rangliste ein. International aber startet er weiter für Thailand und gewinnt bei den SEA-Games zwei Goldmedaillen.


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Herausragende Platzierungen: 1990-1998 | 1998-2002 | ab 2002