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Willi: „Olympia - nicht ohne meinen Bruder”

Meldung vom 06.04.2004, Copyright © www.kothny.de

Bangkok: Die Gratulationen für Willi Kothnys Olympiaquali- fikation kamen nur von einigen Fechtern und der Presse, von offizieller Seite: kein Wort. Stattdessen sickerte durch: Einige Sportfunktionäre möchten für Willi einen auslän- dischen Trainer engagieren - ohne überhaupt beim thai- ländischen Säbel-Ass auch nur angefragt zu haben.

Vermutlich stört es manchen Offiziellen, dass Willi ausgerechnet mit Somkhit Phongyoo die Olympiaquali- fikation geschafft hat, von der ein AFAT-Mitglied (Tim) behauptet hat, er würde seinen Job nicht tun. Nun hat Somkhit seinen Job aber getan und bewiesen, dass er der zur Zeit wohl beste Säbeltrainer Thailands ist. Die Resultate sprechen für ihn: Er hatte - von der Olympiaqualifikation abgesehen - Willi zur Nr. 3 der Weltrangliste gepuscht, zum Asienmeister, zum thailändischen Meister und zum Silbermedaillengewinner der SEA-Games gemacht. Und nun will man sich höheren Orts wohl nicht eingestehen, dass man mit der Beurteilung Phongyoos völlig daneben lag und Willi in Thailand ungeschlagen ist, und die Jugendfechter des Nunthanit Centers die ersten Plätze der - von der AFAT nicht veröffentlichten - Thai-Rangliste belegen.

Doch Willi Kothny machte schnell klar, dass bei Olympia an Phongyoo kein Weg vorbeiführt. Willi: „Ohne Somkhit geht in Athen gar nichts. Mein Bruder allein hat meinen 1 Jahres-Trainingsplan nach Athen aufgestellt - er hat an meiner Olympiaqualifikation maßgeblich Anteil und nur mit ihm werde ich den Rest erledigen, nämlich: Bis Olympia zu den besten 16 aufzuschließen. Und nur Somkhit ist auch in der Lage, mich bei Olympia auf die Gefechte professionell vorzubereiten. Und zwar ohne dafür einen Baht zu nehmen - denn ihm liegt Thailand am Herzen” macht Willi die Leistung seines Coachs deutlich.

Und noch eines kommt hinzu: Die gesamte Last der Olympiaqualifikation haben Kothny und Phongyoo zwei Jahre lang alleine getragen. Somkhit hat seinen Nunthanit-Säbel-Nachwuchs für das Ziel Olympia wochenlang vernachlässigt und Kothnys Manager hat bisher über eine Million Baht (ca. 20.000 EURO) aufgebracht, um die Weltcup-Reisen zu bezahlen. Eigentlich wäre die AFAT dazu in der Saison 2002/2003 vertraglich verpflichtet gewesen, die Turniere zu bezahlen. Doch bis heute ist kein Baht geflossen. Im Gegenteil: Als Kothny Senior in der vergangenen Saison vorübergehend zahlungsunfähig war, kam die AFAT nicht für die Amerika-Weltcups auf. Ergebnis: Willi rutschte aus den letzten 32. Sofort jubelten AFAT-Funktionäre: „Der Vertrag mit Willi ist beendet” - ein Vertrag, der in 2002/2003 nie eingehalten wurde. Kothny Senior: „Was ist eigentlich die Unterschrift eines AFAT-Funktionärs wert ?” Die Schuld am Scheitern wurde allein Willi angelastet - obwohl dieser wegen seiner unterdurch- schnittlichen sportlichen Leistung einen gewissen Anteil an der Misere trug.

Manager Erik Kothny: „Erfolg oder Misserfolg sind unteilbar. Meine beiden Söhne und ich haben zusammen die Qualifikation geschafft, Willi als Sportler, Somkhit als Trainer und ich als Geldgeber. Und ich finde es von meinem Sohn Wiradech richtig, dass er zu seinem Trainer steht und ihn nach Olympia mitnehmen will. Wenn Thailand Willis Trainer nicht bezahlt, werde ich es als Farang (thailändischer Ausdruck für Ausländer) tun, denn ich habe Vertrauen in meine beiden thailändischen Söhne - sie haben es in zehn Jahren Sport bereits dutzende Male bewiesen. AFAT-Verantwortliche - von General Chaisit einmal abgesehen - noch nicht ein einziges Mal.”

Zusatz 10. April 2004:

Bangkok: Inzwischen hat es zwischen Willi Kothny, dem Nunthanit Manager Jumrat Junsangsee und dem Thailändischen Olympischen Komitee ein Gespräch gegeben. Ergebnis: Somkhit Phongyoo bleibt Trainer für Willi - auch bei Olympia. Es könnte allerdings sein, dass Somkhit ausserhalb des olym- pischen Dorfes untergebracht wird und er seinen Aufenthalt selbst zahlen muss.

Am Rande des Gesprächs wurden von Seiten der AFAT Stimmen laut, die dem Nunthanit Manager Junsangsee vorwerfen, es würde gegen die AFAT arbeiten und sich nur deshalb für Willi und Somkhit einsetzen, um daraus finanziellen Profit zu erzielen.

Hierzu möchte ich als Manager meiner beiden Söhne bemerken, dass Jumrat und ich zusammen gut eine Million in das Nunthanit Fencing Center gesteckt haben. Wo, bitte, liegt da die Bereicherung ? Die AFAT soll doch bitte froh sein, dass es seit Willis Eintritt in den Verband einen so aktiven Verein wie das SFT gibt. Oder stört ein solch aktiver Verein etwa die Ruhe einiger selbstgefälliger Funktionäre ?


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