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Kronprinz verabschiedet Fechter

Meldung vom 22.09.2002, Copyright © 1998-2002 - www.kothny.de

Bangkok: Der thailändische Kronprinz Maha Vajiralongkorn hat die thailändischen Fechter zu den Asienspielen verabschiedet. Die Amateur Fencing Association of Thailand steht unter dem Patronat des Königssohnes. Vor dem Meeting mit dem Prinzen stand am Samstag eine Einweisung der fünf thailändischen Fechter, die zu Asienspielen in Busan nominiert wurden. Dies sind im Herren-Säbel: Willi Kothny, Sares Limkangwalmongkol und Somkhit Phongyoo. Im Herrenflorett startet Nonthapat, und Sirithida Choochokkul geht für die Degendamen auf die Planche.

Nach der Organisationsbesprechung sahen Willi Kothny und Somkhit Phongyoo erstmals den Königspalast von innen. Kronprinz Maha Vajralongkorn ließ sich 15 Minuten Zeit, um die Athleten psychologisch aufzumuntern. Er ermahnte sie, für Thailand Ehre einzulegen und das Beste für das Vaterland zu geben. ”Hofknicks” wurde von den Athleten keiner abverlangt. Die Sportler wurden jedoch gebeten, im Laufe der Audienz dem Königssohn nicht den Rücken zuzukehren. Ein Akt, den eigentlich die Höflichkeit gebietet.

Am selben Tag erschien in der englischsprachigen Zeitung THE NATION nachfolgender Bericht über Willi Kothny:


Free Willi will thailändische Dürreperiode beenden

(THE NATION vom 20. September 2002)

Wiradech Kothny, geboren in Kanchanaburi, kann sich glücklich schätzen von einem großzügigen deutschen Journalisten adoptiert worden zu sein, der ihm ein neues Leben gab.

Obwohl schon mit drei Jahren nach Deutschland gekommen, erinnerte sich Wiradech stets an seine siamesischen Wurzeln. Wiradech oder ”Willi” - der Kosename, den er von seiner Stief-Großmutter erhielt, weil sie seinen siamesischen Namen nicht aussprechen konnte - wurden mit 18 Jahren ein weithin bekannter Fechter in Deutschland.

Nachdem einigen erfolglosen Versuche bei Juniorturnieren, wurde Willi deutscher Juniormeister 1997. Danach folgte eine Reihe von Erfolgen, die beim Weltcup in Budapest 2001 ihren Anfang nahmen: Willi schlug dort mehrere Weltklassefechter hintereinander: Den viermaligen Weltmeister Grigory Kirienko aus Russland, seinen Landsmann Stanislav Pozdniakov, dem dreifachen Olympiasieger, und Polens Nr.1, Rafal Sznajder. (Anmerkung von Erik Kothny: Diese Darstellung ist falsch. Willi gehörte von Jugend an zu den erfolgreichsten deutschen Fechtern und wurde zwei mal Juniorenweltmeister und holte im besagten Zeitraum 6 Deutsche Meistertitel)

Als Willi den thailändischen Pass bekam, wurde er auf den letzten Drücker für die Asienspiele in Busan nominiert. Er ist jetzt, nach einer Serie guter Leistungen, eine der Medaillenhoffnungen für das Königreich bei den Asienspielen. (Anmerkung Kothny: Ebenfalls falsch. Die letzten Leistungen, insbesondere das Abschneiden bei der WM in Lissabon, waren nicht berauschend. Willi war gegen drittklassige Gegner ausgeschieden)

„Ich weiß nicht, wie ich bei den Spielen abschneiden werde. Ich kenne keinen der asiatischen Fechter, aber ich hoffe, dass mir meine Erfahrungen aus Europa weiterhelfen werden”, sagt Willi. „Ich weiß, daß meine Landsleute hohe Erwartungen in mich setzen, mein Land bei den Kontinentalspielen gut zu vertreten. Das setzt mich gewaltig unter Druck. Aber mit dieser Belastung muss ich in Busan wohl fertig werden”, ergänzt Willi.

Der 22-Jährige Säbelfechter ficht sowohl im Einzel als auch in der Mannschaft. „Ich habe eine Menge Hilfe und Unterstützung bekommen, die ich wirklich zu schätzen weiß. Ich werde alles tun, um so gut wie möglich abzuschneiden”. sagt Willi.

Sollte Willi eine Goldmedaille holen, so wäre es sein erstes Gold als Thailänder - und es würde auch eine 37-jährige Dürreperiode Thailands beenden.

(Piyarat Setthasiriphaiboon DIE NATION)


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