Sofia: Säbelfechter Wiradech Kothny überholte beim Weltcup in Sofia kampflos Zsolt Nemcsik und rangiert nun vor dem Ungarn auf Rang 5 der rollierenden Weltrangliste. Möglich wurde dieser Überholvorgang, weil in Bulgarien bis auf den Sieger Mihai Covaliu die gesamte Weltelite fehlte. Der Olympiasieger, der in Sofia sein Fast-Heimspiel erwartungsgemäss gewann, übernahm in Ab- wesenheit der Russen Charikov und Pozdniakov nun sogar die Führung in der Weltrangliste.

Die Freude Kothnys über den „Aufstieg” wird aber nur von kurzer Dauer sein, denn wegen der Abiturarbeiten im Mai fehlt er bei den nächsten beiden Weltcups in Madrid und Warschau. Willi: „Das wurmt zwar, aber was nützt eine vorderer Weltcupplatz, wenn der Erfolg des Abis gefährdet wird ?”

Den nächsten Wettkampf bestreitet Willi am 5. Mai in Ratingen. Dort verteidigt er seinen deutschen Meistertitel, der ihn im ver- gangenen Jahr endgültig auf Olympiakurs gebracht hatte. „Aber das war eine andere Zeit”, sinniert der Olympiadritte, der vor einem Jahr alles dem Ziel Sydney untergeordnet hatte. Heute ist die DM eher zur Nebensache geworden, zumindest was die Trai- ningsintensität angeht. „Jetzt trainiere ich eben Bio, Englisch und Trainingslehre”, steckt Willi seine augenblicklichen Schwerpunkte ab.