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Erik Kothny fordert den Rücktritt
von Monika Sauer

Meldung vom 20.04.2001, Copyright © 1998-2001 - www.kothny.de

Koblenz: Die Vorsitzende der Coblenzer Turngesellschaft, Monika Sauer, übt eigenem Bekunden zufolge unzulässigen Einfluss auf das Gymnasium auf der Karthause aus. Dies geht aus einem Schreiben ihrer Anwaltskanzlei Schaefer an Erik Kothny, Vater und Manager des zweifachen Bronzemedaillengewinners Willi Kothny, hervor. Ein skandalöser Vorgang mit landesweiter Bedeutung, denn Sauer ist eine hochrangige politische und sportliche Funktionärin:

  • Stadträtin
  • Mitglied im Stadtsportausschuss
  • Mitglied in der Sportstiftung Koblenz
  • Vorsitzende der Coblenzer Turngesellschaft
  • Stv. Vorsitzende der Fechtgemeinschaft CTG-Königsbacher
  • Vorstandsmitglied des Sportbundes Rheinland
  • Vorstandsmitglied des Landessportbundes

Der geschäftsführende Vorstand der Coblenzer Turngesellschaft liess am 29.03.2001 über die Anwaltskanzlei Schaefer mitteilen, dass die CTG beabsichtige, Erik Kothny wegen „fortwährenden schuldhaften Verstoßes gegen die Vereinsinteressen auszuschließen.”

In dem Schreiben weist der CTG-Anwalt unter anderem den Vorwurf Kothnys zurück, Frau Sauer ha- be gedroht, er (Willi) werde Schwierigkeiten in der Schule bekommen, wenn er den Verein wechsele. Weiter heisst es wörtlich:

„Richtig ist, dass wir Willi auf die Folgen hingewiesen hatten, wenn er nicht mehr für die FG (Fechtgemeinschaft CTG-Königsbacher, Anm. d. Red.) antritt. Wir hatten auch die schulische Situation angesprochen und das ohne unsere Protektion der schulische Erfolg gefährdet ist.

Da eine Protektion an der Schule ausgeschlossen ist, bestätigt obige Aussage des Anwalts indirekt, dass die Vereinsvorsitzende ihren Athleten Willi Kothny tatsächlich durch psychischen Druck an einem Vereinswechsel hindern wollte.

Der Vorfall ereignete sich am 11. Oktober 2000 beim Empfang der Olympiateilnehmer durch die Stadt Koblenz. Ein Vorgehen gegen Frau Sauer schien damals nicht zweckmässig, da zu befürchten war, dass die CTG-Vorsitzende das Gespräch mit Willi abstreiten würde und der Fair-Play-Presiträger als Lügner da stünde. Auch bestand Zweifel an der Standhaftigkeit von Zeugen.

Zum Hintergrund: Der sechsfache Deutsche Meister, Juniorenwelt- und Europameister sowie zweifache Bronzemedaillengewinner von Sydney, Willi Kothny, besucht das Koblenzer Sport-Gymnasium auf der Karthause. Nicht zuletzt aufgrund seiner Leistung wurde das Gymnasium zur Eliteschule. Für Sportler gibt es vertraglich festgelegte Vergünstigungen: Zwischen Schule und LSB besteht die (vereinsunabhängige) Regelung, dass bei Klassenarbeiten Rücksicht auf den Turnierplan von Leistungsträgern genommen wird. Arbeiten werden im Bedarfsfall verlegt oder nachgeschrieben. Auch werden Nachhilfestunden vermittelt. Ein eigener Transportservice bringt Sportler von der Schule direkt zum Essen und / oder zum Training. Ein Sportkoordinator vermittelt in Absprache mit dem Landesbeauftragten für Leistungssport, Jörg Weiß, bei ausserordentlichen Belastungen zwischen Lehrern und Athleten. Die Förderung umfasst alle Leistungssportler. Eine direkte Einflussnahme durch Vereine gibt es nicht. „An die geforderte schulische Leistung”, so erklärte Direktor Babuke, „können keine Zugeständnisse gemacht werden.”

Eine - wie von Sauer beschriebene - Protektion durch einen Verein halte ich für gänzlich ausgeschlossen. Auch würde ich als Vater einer solchen Bevorzugung meines Sohnes nicht zustimmen. Wenn also Frau Sauer von einer Protektion ihrerseits spricht, kann es sich meines Erachtens nur um den unlauteren Versuch handeln, Willi Kothny zum Bleiben in der Fechtgemeinschaft zu bewegen.

Nun, da der Sachverhalt durch das Rechtsanwaltsbüro der CTG im Kern bestätigt ist, halte ich den Verbleib von Frau Sauer in ihren Ehrenfunktionen nicht mehr für tragbar. Ich fordere sie auf, von ihren sportpolitischen Funktionen zurückzutreten. Ich jedenfalls bin gerne bereit, mich - wie gewünscht - noch vor meinem Sohn aus der CTG abzumelden, wenn dies den Rücktritt Sauers beschleunigen sollte.


Erik Kothny


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